Warum wir schwitzen

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Haare, Haut, Nägel

Ob im Sommer oder bei einer anstregenden Tätigkeit, der Mensch kommt ins Schwitzen. Warum schwitzt aber überhaupt der Mensch? Dieser Infoartikel liefert dazu die Antwort und beleuchtet das Thema Schwitzen umfassend.

Fotolia: #85191995 | Urheber: elnariz
Bild: Fotolia: #85191995 | Urheber: elnariz

Warum schwitzen wir?

Sicherlich hat sich jeder schon einmal gefragt, warum ein Mensch schwitzt. Grundsätzlich ist das Schwitzen für den Menschen eine überlebenswichtige und vollkommen natürliche Körperfunktion. Das Schwitzen ist nämlich so etwas wie die Kühlfunktion des Körpers, wobei das Schwitzen noch weitere Funktionen hat, dazu aber später mehr.

Die Schweißdrüsen

Der menschliche Körper ist dafür mit bis zu drei Millionen Drüsen ausgestattet. Die Drüsen, die auch als Schweißdrüsen bezeichnet werden, sind über den ganzen Körper verteilt. So gibt es allein an den Fußsohlen bis zu 620 Drüsen und am Unterschenkel bis zu 120 Drüsen. Diese Drüsen geben täglich bis zu einem Liter Schweiß ab. Viele Menschen glauben, man schwitzt nur bei einer körperlichen Belastung. Doch diese Annahme ist falsch, auch in einem vollkommenen Ruhezustand vom Körper, kann dieser schwitzen.

Wie schon erwähnt, hat das Schwitzen die Hauptaufgabe der Kühlung. Doch das Schwitzen erfüllt noch weitere wertvolle Aufgaben. So zum Beispiel

  • die Regelung des Mineralstoffhaushaltes
  • die Immunabwehr
  • den Säureschutz
  • und letztlich die Duftstoffproduktion.

Der menschliche Körper braucht eine Vielzahl von Mineralstoffen, so zum Beispiel Magnesium, aber auch Kochsalz. Ist dieses zu viel, scheidet der Mensch die Mineralstoffe über das Schwitzen wieder aus. Ähnliche Funktionen haben auch die Immunabwehr und der Säureschutz. So bilden die Drüsen nicht nur Schweiß, sondern auch sogenannte Immunglobuline. Diese können schädliche Keime und Giftstoffe im Körper bekämpfen. Der Säureschutz sorgt beim Schweiß dafür, dass dieser sauer ist, dies bedeutet, der ph-Wert liegt in der Regel um dem Wert fünf. Damit kann es auf der Haut zu keinem Wachstum von Mikroben kommen.

Warum riecht eigentlich Schweiss?

Wer schwitzt, der kann auch relativ schnell einen stechenden Geruch absondern. Wobei dieser Geruch nicht vom Schweiß selbst kommt, denn bei Schweiß handelt es sich zu 99 Prozent um Wasser, das natürlich geruchlos ist. Für den Geruch beim Schweiß sorgen erst die "Duftstoffe". Die Duftstoffe resultieren hierbei aus der Stoffwechselproduktion und bestehen unter anderem aus Fettsäuren, aus Mikroorganismen und letztlich auch aus Sexualhormonen. Interessant sind in diesem Zusammenhang im Übrigen die Mikroorganismen, diese sollen nämlich eine wichtige Aufgabe erfüllen: den Schweiß abzubauen.

Für viele Menschen ist Schweiss aber vor allem eins, unangenehm. Ob im Berufsalltag, zum Beispiel im Büro, kann ein Schweissgeruch durch das Schwitzen genauso unangenehm sein, wie zum Beispiel bei der Feier am Abend. Zumal sich der Schweiß nicht nur durch Geruch bemerkbar macht, sondern durch seine Feuchtigkeit auch sichtbar werden kann.

Was kann man gegen das Schwitzen tun?

Verlorene Liebe
Endlich nicht mehr schwitzen

Wer viel schwitzt, der möchte meist nur eines, dass das Schwitzen aufhört.

Und in der Tat, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, was man gegen das Schwitzen tun kann. Die Bandbreite reicht hier von der Behandlung mit Tabletten, über Reizstrom bis hin zu operativen Maßnahmen. Natürlich weist jede dieser Möglichkeiten nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile auf.

Medikamente gegen Schweiss

Eine gängige Methode im Kampf gegen den Schweiss, ist die Einnahme von Medikamenten. Hier bietet sich unter anderem das Medikamt Anticholinergika an. Dieses sorgt dafür, dass die Bildung von Schweiss unterbunden wird. Es kann aber auch zu starken Nebenwirkungen kommen. Diese reichen von einer Mundtrockenheit bis hin zu Sehstörungen.

Aluminiumchlorid gegen Schweiss

Neben Medikamenten kann man es auch mit Aluminiumchlorid versuchen. Hierbei werden die betroffenen Körperstellen mit Aluminiumchlorid versehen. Das Aluminiumchlorid unterbindet hierbei die Schweissbildung. Bei der Anwendung von Aluminiumchlorid muss man aber sehr vorsichtig sein, davor warnt das Bundesamt für Risikobewertung. Denn zu viel Aluminiumchlorid kann dem Körper auch schaden und kann Krebs auslösen.

Botox gegen Schweiss

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit bietet Botox. Bei Botox handelt es sich um ein Nervengift, das unter die Haut gespritzt wird. Dieses unterbindet eine Schweissbildung. Nachteilig bei dieser Behandlungsmöglichkeit sind zwei Punkte:

  • der hohe Preis von bis zu 1000 Euro für eine Behandlung
  • und die Nachhaltigkeit.

So weist diese eine Haltbarkeit von nur sechs Monaten auf.

Reizstrom gegen Schweissbildung

Wer unter starkem Schwitzen an Hände und Füßen leidet, der kann es mit einer Reizstrombehandlung versuchen. Bis diese ihre Wirkung voll entfaltet sind in der Regel mehrere Behandlungen möglich. Wobei diese Behandlungsmöglichkeit auch nur an den Händen und Füßen helfen kann.

Abseits dieser Möglichkeiten gegen Schweiss, gibt es auch die operative Lösung. Hier werden die Schweißdrüsen entfernt. Doch diese Methode birgt verschiedene Risiken, so kann es unter anderem zu einer Narbenbildung kommen, aber auch zu einem vermehrten Schwitzen. Denn durch die Entfernung der Schweißdrüsen, weicht der Körper einfach auf die anderen Drüsen aus. Dementsprechend kann es auch zu einem stärkeren Schwitzen kommen.

Deo, Achselpads & Co.

Wer sich jetzt mit diesen Methoden schwer tut und nicht auf Tabletten, auf die chemische Keule, Strom oder sogar auf eine Operation zurückgreifen möchte, der kann es auch einfach mit einem Deo, mit Achselpads oder einem Ersatzhemd versuchen. Die Achselpads sind hierbei Auflagen für die Achsel, die sowohl den Schweiss aufnehmen und gleichzeitig den Geruch auch unterbinden kann.

Die Behandlungsmöglichkeiten in der Übersicht

  • Anticholinergika
  • Aluminiumchlorid
  • Botox
  • Reizstrom
  • operative Entfernung der Drüsen
  • Deo, Achselpads, Ersatzhemd
  • Anti-Perspirant bei dem die Schweißbildung reduziert wird

Jede Methode wurde jetzt vorgestellt, bevor man sich für eine dieser Behandlungsmöglichkeiten entscheidet, sollte man gut die Vor- und Nachteile abwägen und sich gegebenenfalls auch von seinem Arzt beraten lassen.


Letzte Änderung: 23.07.2018

"Warum wir schwitzen"

Kommentare

Es liegen uns leider noch keine Bewertungen oder Erfahrungen vor. Machen Sie den Anfang! Sie bleiben dabei anonym. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und helfen anderen Patienten und Klienten. Vielen Dank!

Neue Artikel aus der Kategorie Haare, Haut, Nägel

Wir verwenden Cookies, um Anzeigen und Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Google für Analysen weiter. Wir geben Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Partner für Werbung weiter. Diese führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Details >

Verstanden