Gelassenheit kann jeder lernen

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Psychologie, Verhalten, Gespräch

Gerade im Job ist Gelassenheit wichtig, denn wer ständig unter Druck steht, riskiert ernsthafte Krankheiten. Wer schnell „aus der Haut fährt“, gefährdet nicht nur seine Gesundheit, sondern schadet auch seinen sozialen Beziehungen. Ständig und oft an falscher Stelle „Dampf abzulassen“ kann sogar den Arbeitsplatz gefährden. Daher tut Ruhe in jeder Hinsicht gut. Viele Menschen wünschen sich mehr Ausgeglichenheit, wissen aber nicht, wie sie dieses Ziel erreichen können. Gelassenheit hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun, aber große Auswirkungen auf Blutdruck und Psyche.

Wie kommt es zur ungewollten Stressreaktion?

Häufig sind Menschen, die schlecht Prioritäten setzen können, von Stress betroffen. Auch sehr geduldige Personen, die lange Zeit Probleme in sich hineinfressen, reagieren für andere überraschend inadäquat, wenn "das Fass übergelaufen ist". Für die Umgebung kann diese richtig schockierend sein. Gibt es wenig Ausgleich in Form eines Hobbies, Sport oder einem guten Freundeskreis, wird Stress bald zur Falle. Bewegung baut Stresshormone wirkungsvoll ab und erzeugt mehr Distanz zu den Problemen. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet scheinen diese viel weniger kompliziert.

Gelassenheit beginnt mit der richtigen Einstellung. Es geht darum, sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen zu lassen und Panik zu vermeiden. Souverän und entspannt können Probleme leichter umschifft werden. Planlose, sprunghafte und nervöse Überreaktionen sind kontraproduktiv, denn statt Stressabbau werden Probleme nur hochgeschaukelt. Typisches Beispiel ist der Straßenverkehr. Wenn uns die Vorfahrt genommen wird, reagieren wir selbst dann mit Beschimpfungen, wenn der "Übeltäter" längst außer Sichtweite ist. Mit der Reaktion erreichen wir nichts, außer dass der Blutdruck ansteigt. Sie ist zwar verständlich, hat aber nur negative Folgen.

Wie wird man gelassener?

Gelassenheit

1. Machen Sie sich die Situation bewusst.

Schon beim Nachdenken darüber, was gerade geschieht, wird der Körper ruhiger und Ruhe stellt sich ein. Lächeln, gleichmäßig atmen und abwarten bringt Abstand und sorgt für Stressabbau.

2. Auf die Einstellung kommt es an.

Fragen Sie sich in einer unliebsamen Situation, wie wichtig diese ist. Hat sie tatsächlich so starke Auswirkungen auf mein Leben, dass ich mich darüber aufregen muss? Damit kann manches relativiert werden. Einige Dinge muss man so nehmen, wie sie kommen. Weil wir nichts daran ändern können, bringt es auch nichts, sich darüber aufzuregen. Mit einer Portion Zuversicht sind viele Situationen leichter zu akzeptieren. Wie sich gegen Unveränderliches sträubt, baut nur eine Mauer auf, gegen die er zusätzlich kämpfen muss.

3. Auf bekannte Werte zurückgreifen 

a) Vergebung

Manchmal hält man krampfhaft an einer vorwurfsvollen Haltung fest, dabei wäre es längst Zeit zu vergeben. Vergebung ist ein sehr heilsames Mittel für den Stressabbau. Plötzlich scheint sich der ganze Stress in Luft aufzulösen.

b) Dankbarkeit

In enger Verbindung mit Vergebung steht Dankbarkeit. Wer sich an Kleinigkeiten des Lebens freut, bekommt eine positive Grundhaltung und kann viel besser relativieren. Dankbar sein für Gesundheit, für die Familie, den guten Arbeitsplatz, das Einkommen - es gibt viele Möglichkeiten, sich dem Leben gegenüber dankbar zu zeigen. Dankbarkeit und Demut rücken das Verhalten des Gegenübers ins rechte Licht. Natürlich ist es ärgerlich, wenn der "Idiot" schon wieder auf dem Lieblingsparkplatz parkt. Entweder spricht man ihn an oder lässt ihn gewähren, weil man weiß, in Kürze wird der Parkplatz frei sein. Es gibt fast immer zwei Möglichkeiten, auf ungeliebte Situationen zu reagieren.

All das lässt sich hervorragend in den Berufsalltag integrieren. Schon bald werden die Kollegen erstaunt fragen, wie es zu der neuen Gelassenheit gekommen ist.

Gelassenheit beginnt mit der richtigen Einstellung. Die Einstellung, dass wir unsere Mitmenschen und Umwelt nicht ändern können, aber WIR können uns ändern.
Noch mehr Impulse, wie man langfristig sein individuelles Stress = Lebenskonzept erstellt, finden Sie in dem Buch „Endlich gelassen leben“. Und um Ihnen einen etwas konkreteren Einblick in dieses Buch zu geben, wird morgen Stefanie Steger auf Ihrem Blog www.tenzmeeloves.de ihre Meinung dazu kundtun.


Zur Autorin

Birgit Terletzki
Birgit Terletzki

Birgit Terletzki hat viele Jahre im Gesundheitsbereich gearbeitet und hat zu dieser Zeit – noch als alleinerziehende voll berufstätige Mutter- das Hamsterrad Stress selbst erfahren.

Heute verhilft sie als Entspannungs-und Stressbewältigungstrainerin vielen Menschen zu einem gelasseneren und gesünderen Leben. Des weiteren hält sie in Unternehmen Seminare zu den besagten Themen sowie über gesunde Ernährung und Rückengesundheit.

Birgit Terletzki hat außerdem die Bücher „Gesund und fit im Büro“ und „Schlanke Schlemmerrezepte“ veröffentlicht.

Weitere Informationen finden Sie auf Ihrer Autorenseite www.birgit-terletzki.de


Letzte Änderung: 05.08.2021

Kommentare

Es liegen uns leider noch keine Bewertungen oder Erfahrungen vor. Machen Sie den Anfang! Sie bleiben dabei anonym. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und helfen anderen Patienten und Klienten. Vielen Dank!

Neue Artikel aus der Kategorie Psychologie, Verhalten, Gespräch

Wir verwenden Cookies, um Anzeigen und Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Google für Analysen weiter. Wir geben Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Partner für Werbung weiter. Diese führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Details >

Verstanden