Astrologie: Die Wirkung von Horoskopen
Tages-, Monats- und Jahreshoroskope gehören zu den Mysterien, die wissenschaftlich wenig belegt werden konnten. Dennoch glauben viele Menschen, dass die Prophezeiungen in den meist sehr kurzen Texten der Wahrheit entsprechen. Tatsächlich können Horoskope das Leben in positive Bahnen lenken.
Die Geschichte
Auch wenn sie nicht immer wissenschaftlich fundiert ist, so ist die Astrologie ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur. Der Begriff Horoskop leitet sich aus dem Griechischen "hora" (Zeit, Stunde) und "skopein" (blicken) ab und bedeutet so viel wie "in die Stunde blicken". Horoskope werden anhand der Sternenkonstellationen erstellt und dienen als Grundlage für die astrologische Deutung. Bereits im alten Ägypten schaute man sich die Konstellation der Himmelskörper genauer an, um daraus die Zukunft zu lesen. In der Antike nutzten vor allem Könige und militärische Machthaber die Deutungskunst der Astrologen, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Heute kann jeder sein kostenloses Tageshoroskop bei Online-Magazinen nachlesen und seine eigenen Schlüsse daraus ziehen.
Wie Horoskope wirken
In einer Umfrage von Reader's Digest im Jahr 2012 gaben 23 Prozent an, dass sie an den Einfluss der Sterne auf ihr Leben glauben, 35 Prozent der Befragten lesen Horoskope vor allem gerne. Einer Statista-Umfrage von 2017 zufolge glauben ganze 43 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer zumindest manchmal an Horoskope. Dieser recht hohe Anteil ist unter anderem darin begründet, dass Horoskope meistens in einem gewissen Maß zutreffen. In der Regel werden sie so formuliert, dass sie allgemeingültig sind und der Leser sie für sich interpretieren kann. Jeder Satz enthält dabei meist zwei sich widersprechende Aussagen. In der Regel findet dadurch eine Selektion der Informationen statt, die zu der jeweiligen Person passen. Aussagen, die weniger auf die eigene Situation zutreffen, werden hingegen unbewusst ignoriert. Zudem nehmen die meisten Menschen vage formulierte Äußerungen eher als zutreffend wahr. Diese Reaktion wird als auch als Forer-Effekt oder auch Barnum-Effekt bezeichnet – ein Erfolgsgarant für die kurzen Zukunftstexte.
Der positive Nutzen
Auch wenn es ein wenig nach Selbstbetrug klingt, so haben Horoskope durchaus einen positiven Nutzen. Selbstattribution ist hierbei das Stichwort. Unter Selbstattribution versteht man, dass Haltungen Handlungen voraussagen und jeder sich selbst bestimmte Merkmale und Eigenschaften zuschreibt – ob aufgrund eigener Erfahrungen, durch die Meinung anderer oder durch das eigene Selbstbild. Psychologen gehen davon aus, dass unser Wissen und Handeln nicht nur von innen ausgelöst wird, sondern auch aufgrund der Interpretation und Beobachtung äußerer Umstände. Auf Horoskope übertragen, bedeutet das: Der Mensch verhält sich ganz unbewusst so, wie es das Horoskop verlangt – und das meist im positiven Sinn, da man eher dazu neigt, die positiven Charakteristika herauszufiltern. Besagt das Horoskop zum Beispiel, dass der Betreffende in naher Zukunft die große Liebe finden wird, so geht der Leser womöglich offener und positiver auf neue Bekanntschaften zu. Diese Aufgeschlossenheit und der Optimismus können entscheidend für den Erfolg sein und so findet sich die große Liebe oftmals tatsächlich. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass der Mensch selbst dem Horoskop seine Kraft und damit auch seine positive Wirkung verleiht.
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