Gift in Kosmetik - womit 'pflegen' wir uns eigentlich?
Schönheit und Pflege - Was tun wir nicht alles, um schön zu sein? Wir investieren viel Zeit und Geld; nur die teuersten Produkte sind gut genug. Doch ist Teuer auch gleich gut? Ist exquisite Markenkosmetik besser als Naturkosmetik? Welche Konservierungsstoffe machen die Cremen haltbar? Welche Duftstoffe erfreuen die Nase? Welche Farbstoffe gefallen dem Auge? Und ist das alles wirklich gesund? Verlockende Werbebotschaften hin oder her - ein zweiter Blick lohnt sich, will man seiner Haut wirklich Gutes tun.

Böse Parabene?
Parabene sind überall. In der Schuhcreme genauso wie in der Zahnpasta, in der Tagescreme genauso wie im Knabbergebäck. Parabene sind synthetische Konservierungsstoffe. In der Kosmetik werden sie eingesetzt, um zu verhindern, dass sich die Zusatzstoffe zu rasch zersetzen. In der Kosmetikindustrie werden Methyl- und Ethylparaben, Butyl- und Propylparaben, Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Benzyl- und Phenylparabene genutzt.
Doch Parabene haben auch negative Seiten: Nicht nur können sie Allergien auslösen, sie zählen auch zu den hormonell wirksamen Chemikalien. Die Hinweise, dass Parabene in Zusammenhang mit schlechter Spermienqualität, der Entstehung von Hoden- und Brustkrebs stehen, häufen sich; ursächlich eindeutige Zusammenhänge konnten aber noch nicht bewiesen werden. Und auch die Tatsache, dass Parabene Allergien auslösen können, wurde relativiert: so ist die Möglichkeit einer allergischen Reaktion nach der Verwendung oder Einnahme von Parabenen möglich, andere Konservierungsstoffe können aber bei weitem schlimmere Allergien auslösen. Und ganz ohne Konservierungsstoffe wird das Leben halt wieder sehr kompliziert...
Was sagt die Politik?
Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung kommt in einer Stellungnahme zu folgendem Schluss: Zwar sei aus Tierversuchen bekannt, dass einige Parabene das Hormonsystem beeinflussen könne, allerdings sei Methyl- und Ethylparaben als 'sicher' anzusehen, da Verbraucher die noch unbedenkliche Menge an Parabenen pro Tag bei weitem nicht zu sich nehmen können. Als Höchstgrenze gilt ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, für einen Erwachsenen also rund 70 Milligramm pro Tag.
Längerkettige Parabenverbindungen, z.B. Isopropylparaben, Isobutylparaben, Phenylparaben, Benzylparaben und Pentylparaben wurden zwar sehr selten verwendet, aber die östrogonartige Wirkung nimmt zu, je länger die chemische Verbindung ist. Diese Konservierungsstoffe hat die EU-Kommission 2014 teilweise verboten beziehungsweise ihre Konzentration in Kosmetika stark eingeschränkt:
Für Produkte für den Windelbereich von Kindern unter drei Jahren gilt ein Verbot.
Die zulässige Menge an Propylparaben und Butylparaben in Shampoos und Duschgelen wurde reduziert.
Nun seien die Grenzwerte so gesenkt, dass auch im Falle, dass Parabene über verschiedene Produkte in den Körper gelangen, eine negativer 'Cocktaileffekt' auszuschliessen ist.
Fazit
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auf Produkte zurückgreifen, die keine Parabene, aber auch keine anderen umstrittenen Konservierungsstoffe enthalten. Bio-Hersteller werben mit entsprechenden Produkten, aber auch traditionelle Kosmetika werden parabenfrei angeboten. Mittlerweile gibt es etliche Internetportale aber auch Apps, die Sie dabei unterstützen, die Produkte zu screenen und die Produkte Ihrer Wahl zu finden.
Linktipp
http://gesundheitsnews.at/app-spuert-hormonell-wirksame-chemikalien-in-kosmetikprodukten-auf/
Bilder der chem. Formeln: logos2012 / Fotolia.com