Vasektomie: Die wichtigsten Fakten im Überblick

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Die Sterilisation des Mannes gehört zu den sichersten Verhütungsmethoden, die es aktuell gibt. Jedes Jahr entscheiden sich zwischen 30.000 und 50.000 Männer in Deutschland für diesen kleinen chirurgischen Eingriff, der als Vasektomie bezeichnet wird. Dabei werden die Samenleiter durchtrennt, sodass langfristig keine Samenzellen mehr in das Ejakulat gelangen können.

Vasektomie: Die wichtigsten Fakten im Überblick
Bild: Vasektomie: Die wichtigsten Fakten im Überblick

Das Risiko einer Schwangerschaft kann auf diese Weise nahezu ausgeschlossen werden. Der Pearl-Index, der angibt, wie zuverlässig eine Verhütungsmethode, beziehungsweise ein Verhütungsmittel wirkt, liegt bei der Vasektomie bei circa 0,1. Bei 1000 Paaren, die ein Jahr lang ausschließlich durch die Vasektomie verhüten, wird dementsprechend statistisch gesehen eine Frau schwanger. Zum Vergleich: Bei der Antibabypille beträgt der Pearl-Index zwischen 0,1 und 0,9, was bedeutet, dass im gleichen Zeitraum zwischen einer und neun Frauen schwanger werden. Wird die Antibabypille nicht perfekt angewendet, sondern beispielsweise mal vergessen oder durch Antibiotika oder Erbrechen in ihrer Wirkung beeinträchtigt, liegt dieser Wert deutlich höher. Der sogenannte Gebrauchsindex betrachtet die Anwendersicherheit und gibt an, wie sicher Verhütungsmittel bei der durchschnittlichen Anwendungsweise im realen Leben sind. Die Antibabypille kommt hier auf einen Wert von 6-8, ganze 60-80 von 1000 Frauen werden also trotz Verhütung mit der Pille innerhalb eines Jahres schwanger. Bei einer Vasektomie kann es zu keinen Anwendungsfehlern kommen. Zwar müssen nach dem Eingriff zunächst etwa zwei bis drei Monate abgewartet und das Ejakulat auf eventuell vorhandene Samenzellen kontrolliert werden, danach kann jedoch auf weitere Verhütungsmittel verzichtet werden. Es gibt nichts weiter zu beachten.

Eine Vasektomie verhütet Schwangerschaften jedoch nicht zu 100 %. Das liegt daran, dass die Samenleiter sich in sehr seltenen Fällen wieder miteinander verbinden können. Auch Jahre nach der Vasektomie kann es also zu spontanen Regenerationsprozessen kommen. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt (je nach Studie) zwischen 0,03 und 1,2 %.

Vasektomien sind zwar grundsätzlich reversibel, allerdings kann die Zeugungsfähigkeit nicht in allen Fällen wieder hergestellt werden. Die Erfolgsquote liegt bei etwa 85 %. Je länger die Vasektomie zurückliegt, desto unwahrscheinlicher gelingt die Vasovasostomie (Refertilisierung des Mannes). Deswegen ist diese Art der Schwangerschaftsverhütung nur für Menschen mit abgeschlossener Familienplanung zu empfehlen. Soll eine Vasektomie rückgängig gemacht werden, muss der entsprechende Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt werden und kostet zwischen 2000 und 6000 Euro, die in der Regel vom Patienten selbst gezahlt werden müssen.

Die Vasektomie selbst kostet hingegen lediglich zwischen 300 und 600 Euro. Auch diese Kosten werden in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen. Der Eingriff erfolgt ambulant unter Betäubung und gilt als risikoarm und unkompliziert. Es gibt verschiedene Verfahren, die für eine Vasektomie angewendet werden können. Je nach gewählter Methode unterscheidet sich der Vasektomie Ablauf in der Art der Betäubung und der Technik, mit der die Haut geöffnet wird.

Einige Männer haben Sorge, dass sich eine Vasektomie negativ auf ihre Erektions- oder Orgasmusfähigkeit auswirkt. Dies ist jedoch unbegründet. In wenigen Fällen kann es jedoch zu psychischen Problemen nach einer Vasektomie kommen, welche sich negativ auf Erektion, Orgasmus oder Lustempfinden auswirken können. Diese treten vor allem dann auf, wenn sich der Patient nicht aus freien Stücken für eine Vasektomie entschieden hat, sondern dazu von anderen Personen, etwa der Partnerin, dazu gedrängt wurde. Körperlich hat eine Vasektomie keinen Einfluss auf die genannten Faktoren. Die Menge der Samenflüssigkeit nimmt nach einer Vasektomie streng genommen ab, da diese keine Samenzellen mehr beinhaltet. Deren Anteil ist jedoch so gering, dass eine Veränderung nicht spürbar ist. Auch die Hormonproduktion wird durch eine Vasektomie nicht beeinflusst.


Letzte Änderung: 30.01.2022

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