Trockene Augen im Herbst - Abhilfe?!
Wenn nicht genügend Tränenflüssigkeit produziert wird, zu wenig Schleim-Proteine oder ein zu dünner Fettfilm auf dem Augapfel liegen, entsteht das Symptom „Trockenes Auge“. Das ist zwar in den wenigsten Fällen krankhaft, kann aber besonders für Kontaktlinsenträger sehr unangenehm sein.
Sie haben dann das Gefühl, Sand zwischen Linse und Auge zu haben. Die Augen werden lichtempfindlicher und das Tragen der Kontaktlinsen wird schmerzhaft. Die Ursachen können vielschichtig sein. Ein falsches Pflegemittel, die falsche Art, Stärke oder Passform der Linse sind die einfachsten Erklärungen für das Trockenheitsgefühl der Augen eines Kontaktlinsenträgers.
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Kontaktlinsen, es gibt harte bzw. formstabile oder weiche Linsen, Tages-, Wochen- oder Monatslinsen, Linsen mit erhöhtem Sauerstoffgehalt und Linsen mit höherem oder niedrigerem Wassergehalt. Je höher der Wassergehalt einer Kontaktlinse ist, desto höher ist auch die Sauerstoffdurchlässigkeit, die wichtig für die Versorgung der Hornhaut ist. Allerdings können Kontaktlinsen mit einem hohen Wassergehalt das Auge „austrocknen“, da ein Großteil dieses Wassers verdunstet und der Tränenfilm die verloren gegangene Flüssigkeit oft nicht ersetzen kann.
Natürlich können trockene Augen auch noch andere Ursachen haben. Im Herbst beginnt die Heizperiode. Das kann dazu führen, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen niedriger wird. Trockene Luft bekommt dem schützenden Tränenfilm der Augen nicht, es kann zu Rötungen und einem brennenden Gefühl kommen, die Augen schwellen an und sondern Schleim ab. Zu langes Arbeiten am Computer, Fernsehen oder Autofahren können zur sogenannten Blickmonotonie führen, die Augen beginnen zu brennen oder zu jucken. Bei Frauen, die Kontaktlinsen tragen, können die Symptome mit dem Hormonspiegel zusammenhängen. Auch Medikamente, wie z.B. Betablocker, können zu trockenen Augen führen.
Gerade für Träger von Kontaktlinsen ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Der Besuch beim Augenarzt ist unumgänglich, um zu klären, ob man sich für die richtigen Kontaktlinsen entschieden hat oder ob ein Wechsel der Linsenart angeraten ist.
Abhilfe schaffen
Sollte der Augenarzt feststellen, dass falsche Kontaktlinsen die Ursache für trockene Augen ist, kann ein Wechsel zu Kontaktlinsen mit geringem Wassergehalt schon Abhilfe schaffen. Linsen mit einem Wassergehalt von 33 bis 38 Prozent oder mit einer hohen Wasserbindungskapazität trocknen die Augen nicht aus. Auch Kontaktlinsen aus biokompatiblem Material sind schonender für die Augen. Am besten eignen sich Silikonhydrogel-Linsen, die die Tränenflüssigkeit nicht so stark aufsaugen wie andere Linsenarten. Oftmals ist also der Wechsel zu Silikonhydrogel-Linsen oder zu formstabilen Linsen, bei denen die Tränenflüssigkeit ständig erneuert und dadurch die Sauerstoffversorgung besser ist, angeraten und ausreichend, um das Problem zu lösen. Es kann aber auch schon genügen, die Tragezeit der Kontaktlinsen zu verkürzen. Das Auge kann mit Tropfen zusätzlich befeuchtet werden. Um Dauerschäden zu vermeiden, kann es auch angeraten sein, die Kontaktlinsen überhaupt nicht mehr zu tragen, sondern wieder auf die gute alte Brille zurückzugreifen.
Hat der Augenarzt ausgeschlossen, dass falsche Kontaktlinsen die Ursache der trockenen Augen sind und auch die richtige Reinigungslösung verwendet wird, sollte ein Allgemeinmediziner abklären, ob eine andere Krankheit Auslöser dieser Symptomatik ist, z.B. Diabetes, eine Schilddrüsenerkrankung oder eine Störung des Immunsystems.
Vorbeugung
In erster Linie muss für ein gesundes Raumklima gesorgt werden. Durch häufiges Lüften und Anbringen von Wasserbehältern am Heizkörper kann das Raumklima deutlich verbessert werden. Auch Zimmerpflanzen sorgen für höhere Luftfeuchtigkeit. Viel Trinken und ab und an ein Spaziergang an der frischen Luft wirken oft schon Wunder. Ausreichender Schlaf ist wichtig, die Augen müssen sich erholen.
Wer viel am PC arbeiten muss, sollte öfter Pause machen und seinen Augen entspannen. Damit sich der Tränenfilm im Auge besser verteilen kann, sollte man bewusst viel blinzeln und die Augen hin und her bewegen.
Augentropfen mit Hyaluronsäure versorgen Auge und Linse mit Feuchtigkeit und stabilisieren den Tränenfilm. Natürlich können sogenannte Tränenersatzmittel Abhilfe schaffen, allerdings ist hier Vorsicht geboten: Auf Dauer trocknen viele solcher Mittel die Augen nur noch mehr aus, da sie häufig sogenannte Weißmacher enthalten.
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