Mukositis bei Krebspatienten
Wenn von einer Mukositis gesprochen wird, handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut. In Fachkreisen spricht man auch von Mukosa. Schleimhäute befinden sich unter anderem in der Nase, im Mund oder auch im Magen und Darmbereich.
Sämtliche Schleimhäute sind wichtig und für unterschiedliche Funktionen zuständig. Beispielsweise sorgen sie im Mund oder in der Nasenhöhle für die Befeuchtung und sind gleichzeitig ein Schutz für Keime und Bakterien. Im Magen-Darm-Trakt sorgen die Bakterien zum Teil für den Transport von Nährstoffen.
Schleimhäute erneuern sich selbst
Die Schleimhäute können sich selbst erneuern. Das heißt, dass die Schleimhäute sich selbst regenerieren. Diese Regeneration erfolgt in kurzen Abständen. Eine Mukositis ist oft eine unangenehme Nebenwirkung einer Chemotherapie oder Strahlentehrapie bei Krebspatienten und ist leider keine Seltenheit.
- 40 % bei Standardchemotherapie
- 75 % bei Hochdosischemotherapie
- 70–80 % bei Knochenmarktransplantation
- 85–100 % bei Bestrahlung im Kopf-/Halsbereich
(Quelle d. Statistik: Wikipedia)
Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhäute sind die häufigsten Nebenwirkungen einer Mukositis. Das geschwächte Immunsystem des Behandelten ist in Folge der Erkrankung der Grund und eine Pilzinfektion oft die Folge. Diese Pilze, Bakterien und Viren haben im geschwächten Körper ohnehin schon leichtes Spiel und können sich somit ungehindert ausbreiten.
Die betroffene Mundschleimhaut
Bei einer Mukositis kann die gesamte Schleimhaut des Mundes und des Darms betroffen sein. In den meisten Fällen ist die Mundschleimhaut und die Schleimhäute des kompletten Verdauungsapparates betroffen. Erste Anzeichen für eine Mukositis sind starke Durchfälle. Auch starke Schmerzen sind signifikante Alarmsignale, die auf dieses Beschwerdebild hinweisen können. In besonders schlimmen Fällen kommt es zu einer Ablösung der Schleimhaut. Treten diese Ablösungen im Mundbereich auf, führt es automatisch zu Komplikation und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme.
Mukositis als Folge von Chemotherapien
Eine Mukositis tritt nicht nur als Nebenwirkung einer Chemotherapie oder Strahlentherapie auf. Ebenso besteht bei onkologischen Therapien die Gefahr an einer Mukositis zu erkranken. Besonders gefährdet sind Krebspatienten, die aufgrund einer anderen Erkrankung einer immunsuppressive Therapie unterziehen. Zudem sind stark dehydrierte Patienten sehr gefährdet, an Mukositis zu erkranken.
Prävention und Therapie bei Mukositis
- Zahnsanierung, einschließlich notwendiger Zahnextraktionen
- intensive Mundhygiene
- ggf. mit täglicher professioneller Zahnreinigung
- regelmäßigen Mundspülungen
- Umstellung der Ernähung (Infos auf fortimel.de)
Reizfaktoren einer Mukositis sind
- Alkohol
- Nikotin
- extrem kalte, sehr heiße, sowie säurehaltige oder stark gewürzte Speisen und Getränke
Während einer Chemo-Therapie oder Betrahlungstherapie
- keine schleimhautgetragenen Prothesen
- Schleimhautretraktoren („Strahlenschutzschienen“)
- Sauerstoffunterversorgung des Gewebes vermindert die zelluläre Strahlenempfindlichkeit