Heilkunde im Mittelalter

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Unumstritten ist der Einfluss der alten Griechen auf die heutige Medizin. Denn ohne den Eid des Hippokrates wäre die heutige Heilkunde kaum vorstellbar. Die Ethik mit der heute ein Heilpraktiker ans Werk geht und seinen Patienten mit Rat und Tat zur Seite steht, war im Mittelalter vollends unbekannt. Wir haben aber nicht nur von den alten Griechen gelernt, sondern auch Erkenntnisse aus dem Mittelalter übernommen. Bei vielen innovativen Methoden sind die Erfahrungen aus dieser Zeit noch heute integraler Bestandteil der medizinischen Versorgung.

Was aber im Mittelalter als Heilkunde und Methoden proklamiert wurden, erinnert eher an Barbarei als an humane Medizin. Operationen wurde ohne Betäubung durchgeführt und selbst Amputationen wurden auf diese Art realisiert. Wer Glück hatte, wurde mit Alkohol in einen Rausch versetzt, der half die Qualen zu ertragen. Kleinlich waren die Menschen im Mittelalter nicht und den hohen Anspruch auf Empathie, der heute Gültigkeit hat, kannten die nach Hilfe suchenden nicht.

Arm? ... da hast Du leider Pech gehabt!

Der Mensch wurde eigentlich nur behandelt, wenn er reich war. Der kleine Bürger wandte sich in seiner Not an einen Quacksalber, der ihm Erleichterung verschaffte, wenn der bedauernswerte Patient überhaupt einen Ansprechpartner für seine Probleme fand. Nicht selten sind die Leute einfach Betrügern aufgesessen, die nur eine Intention kannten - nämlich, den Kranken das Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit der heutigen Ethik glücklicherweise nicht zu vertreten. Trotzdem war auch im Mittelalter nicht alles Unfug. Es ist häufig vom Aderlass die Rede, der als beliebtes Mittel zur Genesung galt. Speziell dafür ausgebildete oder auch gänzlich ungeschulte Badener (Berufsbezeichnung für die Menschen, die Patienten im Mittelalter zur Ader lassen) ließen bei Verdacht auf Bluthochdruck Blut aus den Adern strömen und wirklich schien dies eine Linderung zu bringen. Die damalige Diagnose wurde durch feuchte, gerötete Haut im Gesicht und erhöhte Körperwärme konstatiert. Symptome, die bis heute nachweislich auf einen erhöhten Blutdruck oder auf ein stattliches Übergewicht hinweisen können.

Nass oder trocken?

Tatsächlich sind aus dem Mittelalter einige der Therapien bis zum heutigen Tag integraler Bestandteil der Medizin. Schon damals wurden Wunden mit Nadel und Zwirn vernäht - heute glücklicherweise bei entsprechender Betäubung. Vielfach wurde die Theorie von einer nassen und einer trockenen Behandlung für gut befunden. Eventuelle Wunden wurden dann mit Eiter beschmiert, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Epidemien waren die Folter des Mittelalters

Die Pest und auch Lepra waren bis ins 17. Jahrhundert eine Geisel in Europa. Die erkrankten Menschen mussten sich in schwarze Kleidung mit weißen Flecken hüllen. So wurden die Gesunden optisch gewarnt, während durch laute Schellen auch akustische Signale zu hören waren, die vor der Gefahr durch die Kranken aufmerksam machten. Auch bei Patienten mit Pest wurde die Menge des Blutes im Körper reduziert, was in manchen Fällen sogar geholfen haben sollte - immer vorausgesetzt, es war die Pest.

Das Mittelalter lebt weiter

Wer Interesse hat sich mehr Informationen der Heilkunde des Mittelalters zu Gemüte zu führen, kann das tun. Im Internet gibt es einiges an interessanten Lesestoff, der an der einen oder anderen Stelle an Omas Geheimnisse denken lässt. Im Mittelalter Shop findet man nicht nur diese Literatur, sondern gewinnt auch noch einen schönen Überblick über das Leben der Menschen zu diesen Zeiten, da es dort ein riesiges Sammelsurium an Dingen des täglichen Lebens zu sehen und kaufen gibt. Wem das nicht genug Mittelalter ist, kann sich auf den beliebten Mittelaltermärkten (oder Mittelalter Spectaculum) mit den Ausstellern unterhalten und einen schönen Einblick in die Welt des Mittelalters einfangen - aber bitte im Kettenhemd :)


Letzte Änderung: 15.05.2020

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