Tuina-Massage / Anmo - Traditionell Chinesische Massage
schiebengreifendrückenstreichen - "Tui" (Schieben), "Na" (Greifen), "An" (Drücken) und "Mo" (Streichen) sind vier der verschiedenen Grifftechniken der Tuina/Anmo-Massage/Tuina-Therapie. Sie ist eine der ältesten komplexen manuellen Therapien und wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Tuina & Anmo - zwei Begriffe, eine Technik?
Das Gros der Sinologen (und auch der Chinesen) ist der Ansicht, dass Tuina eher die wissenschaftliche, Anmo hingegen die umgangssprachliche Bezeichnung ist. Dennoch gibt es einige, die zwischen den beiden dahingehend unterscheiden, dass sie Tuina der körperlichen Therapieform (also wie die med. Massage) zuordnen, Anmo jedoch als eine eher spirituell und energetisch arbeitende Heilweise (vergleichbar dem Magnified Healing oder Reiki) betrachten. Die ca. 20 Grifftechniken werden mit Fingerkuppen, Handballen, Handflächen oder Ellenbogen großflächig angewandt und wirken durch die "Öffnung" blockierter Leitbahnen und die Anregung von Blut- und Chi-Kreislauf.
Vorkenntnisse für Tuina-Massage
Ähnlich wie bei der Akupunktmassage oder auch Meridianmassage ist ein spezielles Wissen, um Partnermeridiane, bzw. Partnerorgane sehr hilfreich. So stehen z.B. das Herz (yin) mit dem Dünndarm (yang), die Lunge mit dem Dickdarm in Verbindung. Auch die generelle Zuordnung der Organe/Körperteile in die Polaritäten yin und yang ist für die erfolgreiche Therapie nicht unerheblich. So sind Leber, Niere und Milz yin, Magen, Gallenblase und Blase jedoch yang. Die Innenseite der Arme ist yin und wird daher immer vom Körper weg, also in Richtung Hand, behandelt - bei yang wäre es umgekehrt. Die wichtigsten Punkte liegen von Knie, bzw. Elle an abwärts. Sie sind sogenannten Fernpunkte, d.h. sie wirken auf entfernt liegende Organe. Im Gegensatz dazu beeinflussen die Lokalpunkte die angrenzenden Organe direkt.
Zu unterscheiden sind des Weiteren
- Meridianpunkte (immer da)
- Besondere Punkte (z.B. Drittes Auge)
- Schmerzpunkte (temporär)
Grifftechniken der Tuina-Massage
Die 8 wichtigsten der ungefähren Reihenfolge nach:
- Reiben (m. Handballen oder Daumen, 120/min, kreisförmig z.B. auf Rücken, Nacken, Unterleib)
- Drücken (immer senkrecht, am Rücken beidbändig, mit Handballen, meist bei schmerzhaften Blockaden)
- Schieben (m. Handkante/ballen, z.B. bei Rückenschmerzen) Kneten (mit 4 Fingern zupfend vom Knochen aus)
- Klopfen (meist zum Ende der Behandlung, mit Fäusten, auch zur Diagnose beginnender Blockaden, besonders Lungenbereich)
- Schlagen (m. Handteller, vorne, hinten, Arme, Beine... ähnlich wie Klopfen)
- Ziehen (an den Fingern, Armen etc.)
- Schütteln (ähnlich wie beim Ziehen)
Die Bewegungen sind dabei schnell aber elastisch und Millimeter für Millimeter entlang der Meridiane.
Dosierung
Die passendste Beschreibung der Dosierung nach meiner ehrenwerten Lehrerin Frau Liu:
Starker Druck bis zur Schmerzgrenze gegen starke Blockierungen;
Leichtes Reiben und Kneten irgendwo dazwischen.
Anwendung der Tuinamassage, bzw. Tuina-Therapie
Die Tuina-Massage erfolgt ohne Öl über der Kleidung ca. 5 min pro Punkt m. Umgebung ca. 15 - 30 min pro Behandlung schnell und tief bis zum Knochen und mit etwas Konzentration spürt man evtl. Verknotungen und Verwachsungen unter der Haut.
Kontraindikation
- Herzbeschwerden
- Säuglinge
- der Rücken von Schwangeren
Tuina-Massage in Kombination mit folgenden Therapien
- Akupunktur
- Schröpfen oder Gua Sha
- Wärme- oder Kälteanwendungen
- homöopathische Medikamente
Wirkungsweise nach Formulierungen der TCM
- Stellt das Gleichgewicht zwischen Yin & Yang wieder her
- Normalisiert Zirkulation des Meridiansystems
- Normalisiert die Organfunktion
- Beseitigt Verklebungen, Verspannungen und Verengungen
Wirkungsweise nach Formulierung der klassischen Schulmedizin
- Förderung der Durchblutung
- Wirkung auf das vegetative Nervensystem
- Normalisierung des Muskeltonus
- Deutliche Linderung von Schmerzen
- Stärkung der Körperabwehrkräfte