Übergangsrituale

Eine Methode/Therapie aus der Kategorie Schamanismus


Traditionelle Zeremonien, mit denen Übergangsriten vollzogen werden, wie etwas der Brauch, allein in der Wildnis zu fasten, um Visionen zu erlangen oder in der Schwitzhütte zu beten, scheinen angesichts der fortschreitenden Zivilisation immer mehr in Vergessenheit zu geraten, doch sterben sie nicht ganz aus. Vielmehr liegen diese Zeremonien wie Samen verborgen in der dunklen, fruchtbaren Erde des Unbewussten.

Viele Generationen können vergehen, bis sie durch die Sonne und den Regen kreativer menschlicher Einsicht zu neuem Leben erweckt werden. Wenn die alten Bräuche neu belebt werden, erwachen auch die heiligen Ahnen wieder und beginnen von neuem zu flüstern. Das Flüstern verstärkt das Rauschen - das Rauschen des Heiligen Flusses.

Rituale als Veränderung

Das menschliche Wachstum ist durch bewusste Veränderung gekennzeichnet. Wir müssen von einem Lebensstadium ins nächste überwechseln. Die Mutterbrust des Kleinkindalters verliert an Bedeutung, wenn wir entwöhnt werden. Durch die Entwöhnung treten wir in die Welt der Kindheit ein. Danach gehen wir von der Kindheit über in die Pubertät. Schon lauert das Erwachsenendasein am Horizont, hinter einer anscheinend unpassierbaren Schranke. Auf diese oder jene Weise werden wir "erwachsen" in den Augen der Gesellschaft oder aus unserer eigenen Sicht. Wir verlassen unser Dasein als Einzelwesen, wenn wir heiraten oder eine feste Beziehung eingehen. Manchmal lassen wir uns scheiden und leben in einem späteren Wachstumsstadium wieder allein. Wir schlagen uns durch die verschiedenen Übergänge des mittleren Lebensalters und der späteren Jahre hindurch, wobei wir vorhersehbare Krisen durchleben, die verbunden sind mit Elternschaft, Altern, Ausscheiden aus dem Arbeitsleben und Tod. Schließlich überschreiten wir die Schwelle und beginnen die heilige Reise durch die Unterwelt des Todes.

In traditionellen Kulturen wurden solche Wechsel von einer Lebensphase in die nächste mit Übergangsriten oder -zeremonien gefeiert. Alle nahmen an diesen Zeremonien teil. Taten sie dies nicht, wurde ihnen der Eintritt in das nächste Lebensstadium verwehrt. Ohne Übergangsriten hätten die Menschen ihre Lebensübergänge weder verstehen können, noch wären sie in der Lage gewesen, die sozialen Verpflichtungen einzugehen und die Privilegien anzunehmen, die mit dem Überwechseln in eine neue gesellschaftliche Stellung verbunden waren. Ohne Übergangsriten wären Stammesverbände instabil geworden und hätten nicht länger bestehen können.

Rituale in der heutigen Zeit

In unserer Zeit haben die zunehmende Ausbreitung der technischen Wissenschaften, das Entstehen von großen Ländern und Städten, der Einfluss der Medien, die immer undurchdringlicher werdende Wand zwischen des Menschen und ihrer natürlichen Umwelt, das Anbrechen des Computerzeitalters, die Bedrohung durch thermonukleare Auslöschung, der Zerfall der Familie als grundlegende gesellschaftliche Einheit, der menschenfeindliche Druck des modernen Lebens und viele andere Faktoren dazu beigetragen, dass die traditionellen Werte einschließlich der verschiedenen Zeremonien, mit denen Übergänge von einem Lebensabschnitt zum nächsten begangen werden, immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Die rituellen Fußspuren unserer Vorfahren wurden vom Verkehr der modernen Zivilisation ausgelöscht. Das hat dazu geführt, dass es unserem heutigen Leben an bedeutungsvollen geistigen und mythischen Inhalten mangelt, und gerade durch ihre Abwesenheit werden uns die "alten Bräuche" schmerzhaft bewusst.

Da unsere Kultur den Wert traditioneller Übergangsriten nur in geringem Umfang anerkennt, sehen sich viele von uns als Opfer der Veränderungen ihres Lebensstatus und fallen sich selbst und anderen zur Last. Da es uns an inneren Kraftquellen fehlt, die ein sinnvolles Leben uns hätte bescheren können, machen wir uns nur allzu oft ein negatives Bild von uns selbst als hilflose Schachfiguren in den schmutzigen Klauen des Schicksals. Wir denken, irgend jemand anders müsse uns heilen, weil wir uns selbst nicht heilen können, jemand anders müsse uns führen, weil wir uns selbst nicht führen können, jemand anders müsse für uns den Helden oder die Heldin spielen, weil unser Leben so beschränkt, so alltäglich, so vorhersehbar ist. Was können wir schon ausrichten? Unsere Hände sind gebunden, wir sind nur die hilflosen Opfer sinnloser Lebensgeschichten.

Wie geht denn nun unsere Kultur mit denjenigen um, die sich in einer Krise befinden, deren Symptome überall um uns herum sichtbar sind? Panik, Hysterie, Schock, Angst, Unsicherheit, Wut, Gewalt Langeweile, Apathie, Drogenmissbrauch, Furcht, Schuld, Selbsthass, Perversion, Hilflosigkeit und "psychosomatische Krankheiten" begegnen uns in Stadt und Land auf Schritt und Tritt. Wie gehen wir damit um? Bieten wir den Betroffenen Dienste an, die es ihnen ermöglichen, ihre Krisen selbst zu bewältigen? Oder bieten wir Dienste an, die es ihnen erlauben, zu Experten zu gehen (Ärzte, Anwälte, Geistliche, Psychiater, Vertrauenspersonen, Medien, Parapsychologen und so weiter), die dann ihre Probleme für sie lösen.

Menschen, die nicht über ein persönliches oder religiöses Mythen- oder Wertsystem verfügen fischen im Trüben, unfähig sich von der Vergangenheit zu lösen. Nur allzu leicht verheddern sie sich in ihren eigenen Netzen oder lassen sich von trickreichen Räubern in die Falle locken. So oder so stellen sie sowohl für sich selbst und für andere als auch für die Erde, auf der sie leben, ein Risiko dar. Mit Übergangsriten kann man ihnen helfen, sich selbst nicht als Opfer zu sehen, sondern daran zu glauben, dass sie in Wirklichkeit eine Lebensaufgabe haben.


Letzte Änderung: 23.07.2020

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