Lebensqualität trotz Zöliakie

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Ernährung, Diätik, Zunehmen, Esstörungen

Im Supermarkt sind immer häufiger glutenfreie Lebensmittel zu finden, wie zum Beispiel Backmischungen, Kekse oder Müsli. Diese Lebensmittel sind meist deutlich teurer als die normalen Produkte. Doch viele Verbraucher fragen sich zunächst, was glutenfrei eigentlich bedeutet. Was für die einen unnötig überteuert wirkt, ist für Menschen mit einer sogenannten Zöliakie lebensnotwendig. Aber was verbirgt sich hinter dieser Krankheit überhaupt?

Lebensqualität trotz Zöliakie
Bild: Lebensqualität trotz Zöliakie

Was bedeutet Zöliakie?

Bei der Zöliakie handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung des Dünndarms. Diese Krankheit entsteht somit durch die Unverträglichkeit gegen Gluten. Gluten sind in den meisten Getreidesorten vorhanden. Die Folge dieser Erkrankung ist eine Entzündung der sogenannten Dünndarmschleimhaut. Das führt wiederum zu einer großflächigen Zerstörung der Darmzotten und deren Enzyme. Bei Betroffenen kann das sehr schwerwiegende Folgen mit sich ziehen, denn die lebenswichtigen Nährstoffe können so vom Körper nicht mehr aufgenommen und verarbeitet werden.

Gluten

Bei Gluten handelt es sich um Eiweißstoffe, die besonders in den heimischen Getreidesorten wie Hafer, Roggen, Weizen, Dinkel oder Gerste vorhanden sind. Gluten bekommen in Verbindung mit Wasser eine gummiartige und elastische Konsistenz. Da diese Eigenschaft für das Binden von Teig notwendig ist, wird es auch oft als Klebeeiweiß bezeichnet. Inzwischen kommen diese Gluten nicht mehr nur in Getreide vor, sondern auch in Wurst, Fertiggerichten, Pudding, Gewürzmischungen oder sogar in Ketchup. Hier klicken, wenn Sie einfach Shops mit glutenfreien Produkten finden wollen.

Symptome einer Zöliakie

Bei dieser Erkrankung gibt es zunächst zwei Gruppen. Die klassische Form tritt bereits im Kindesalter auf und macht sich durch folgende Beschwerden bemerkbar: Wachstumsstörungen, Durchfall, blasse Haut und schlechte Laune. Das rührt von der eingeschränkten Nährstoffzufuhr her. Die zweite Form der Zöliakie wird häufig nicht erkannt, da nur abgeschwächte Symptome auftreten. Oft wird es hierbei nur zufällig erkannt. Außerdem steigt das Risiko dieser Erkrankung durch die genetische Veranlagung. Denn wenn es bereits Fälle in der Familie gab oder gibt, dann steigt das eigene Risiko um 10 Prozent an.

Behandlung und Diagnose

Wer solche Symptome bei sich feststellt, der sollte natürlich zuerst einen Arzt aufsuchen. Bei dieser Untersuchung werden nicht nur die Beschwerden, sondern auch die Krankheitsgeschichte des Patienten besprochen. Wenn sich der Verdacht auf Zöliakie bestätigt, dann erfolgt zunächst eine Blutuntersuchung. Dabei wird festgestellt, ob die für die Krankheit typischen Antikörper im Blut vorhanden sind. Anschließend erfolgt eine sogenannte Dünndarmbiopsie, bei der dann Gewebeproben entnommen werden. Die richtige Diagnose ist für eine erfolgreiche Behandlung unerlässlich. Die einzige wirkungsvolle Maßnahme für diese Erkrankung ist die Ernährungsumstellung. Dabei muss komplett auf Gluten verzichtet werden, erst dann kann sich der Dünndarm wieder langsam erholen. Auch wenn die Beschwerden dann weniger werden, muss diese Diät ein Leben lang durchgeführt werden, da die Zöliakie lebenslang bestehen bleibt. Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wurde, dann ist die Lebensqualität und Lebenserwartung die Gleiche als bei einem gesunden Menschen.

Fazit: Zu Beginn ist es natürlich für Betroffene zunächst sehr schwer die Ernährung umzustellen. Doch inzwischen gibt es zahlreiche Ratgeber und Rezeptbücher, die den Umstieg auf eine glutenfreie Ernährung erleichtern. Und so können sich Betroffene trotz ihrer Diagnose abwechslungsreich und vielfältig ernähren und das ohne auf Gebäck und Brot verzichten müssen. Nach einer Umstellung ist die Lebensqualität somit die Gleiche wie vor der Erkrankung.

© Vasina Nazarenko - Fotolia.com


Letzte Änderung: 23.07.2018

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