Der wahre Preis der Zigarette

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Um 1500 entdeckte Kolumbus ein in Europa bislang unbekanntes Genussmittel: Ureinwohner Amerikas inhalierten den Rauch glühender Kohlen, vermischt mit Kräutern, in die Lungen und stießen ihn nach einiger Zeit durch Mund und Nase wieder aus.

Dadurch gelangten sie in eine Art Rauschzustand.

Das Kraut, dessen Samen bald nach Europa gelangte, nannte man Nicotiana – nach dem damaligen französischen Gesandten in Portugal. Mittlerweile sind ca. 60 Arten der Gattung Nicotiana bekannt, wobei sich lediglich drei Arten (Nicotiana tabacum, latisima und rustica) für den Großanbau und damit für die Zigarettenindustrie eignen.

Die Welternte an Tabak beträgt jährlich mehrere Mio. Tonnen – zusammen mit dem Konsum von Alkohol und Koffein gehört das Tabakrauchen zu den weltweit am meisten verbreiteten Süchten.

Die Indianer nutzten die beschriebene Pflanze als Medizin, ihre Giftigkeit wurde erst später erkannt. Seitdem wird vor den Gefahren des Rauchens gewarnt.

Während beim Alkohol die Sucht an sich, also der Alkoholismus, und das damit verbundene soziale Elend im Vordergrund stehen, bestehen die Gefahren beim Rauchen neben der Abhängigkeit vor allem in den körperlichen Schäden. Beim Zigarettenrauchen liefert ein Gramm Tabak – je nach Art der Inhalation – ca. zwei Liter Rauch. Hiervon entweicht ein Teil in die Luft, der andere Teil ins Körperinnere: Rachen, Kehlkopf, Bronchien, Lungenbläschen werden mit Rauch überzogen bzw. gefüllt. Nikotin ist leicht wasserlöslich und wird daher von allen Körperoberflächen, mit denen er in Berührung kommt, aufgenommen – d.h. nicht nur vom Atemtrakt, sondern auch von der Haut, dem Magen, dem Darm und der Blase. Wenige Minuten nach der Inhalation ist es in der Gehirnflüssigkeit (Liquor) nachweisbar und lagert sich dort ab. Bei Schwangeren und Stillenden tritt Nikotin problemlos ins Blut des Embryos bzw. die Muttermilch über und kann so zu Fehlgeburten und Missbildungen führen.

Neben dem Nikotin schädigen auch dem Tabak zugesetzte, zur Konservierung oder zur Schädlingsbekämpfung beim Tabakanbau eingesetzte chemische Gifte wie Arsen, Blausäure, Kohlenmonoxid, Ammoniak, Teer, Ameisensäure u.a. den Körper. Insgesamt sind über 3.800 chemische Substanzen im Tabakrauch enthalten.

Untersuchungen haben ergeben, dass die Nutzung von Filterzigaretten nahezu nutzlos ist: Für die Bronchialschleimhaut toxische Substanzen können durch den Filter nicht abgefangen werden (Täschner: Rauschmittel. Drogen – Medikamente – Alkohol. Stuttgart 2002). Und: In Verbindung mit Alkohol ist Nikotin häufig noch schädlicher; so ist z. B. das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken, um das 40-fache erhöht.

Nikotin wirkt auf das Nervensystem und die Atemwege, aber auch auf das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung, den Harnapparat, und das Genitalsystem:

Auswirkungen auf das Nervensystem:

  • Steigerung der Aktivität
  • Leichte Ruhigstellung
  • Minderung des Appetits
  • Anstieg des Blutdrucks
  • Erweiterung der Herzkranzgefäße
  • Steigerung der Herzfrequenz
  • Erhöhung des Blutzuckers
  • Erhöhung der Sekretion: Verdauungssäfte, Schweiß, Speichel, Schleim (Bronchien)
  • Entzündung des Sehnervs
  • Kopfschmerz, Reizbarkeit, Schwindel
  • Abhängigkeit und Gewöhnung

Weitere ausgewählte Krankheiten in Beziehung zum Tabakrauch:

  • Atemwege
  • Kehlkopfkrebs
  • Raucherkatarrh/Raucherhusten
  • Chronische Bronchitis
  • Blählunge (Emphysem)
  • Lungenkrebs
  • Herz-Kreislauf-System
  • Arteriosklerose
  • Verschluss der Herzkranzgefäße (Angina pectoris)
  • Herzinfarkt
  • Herzmuskelerweiterung
  • Arterienentzündung
  • Periphere
  • Durchblutungsstörungen (Raucherbein)

Verdauungsapparat

  • Zungenkrebs
  • Mundhöhlenkrebs
  • Speiseröhrenkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Magenschleimhautentzündung
  • Dünndarmgeschwür

Harnapparat

  • Blasenkrebs
  • Nierenkrebs

Genitalsystem

Zyklusstörungen

Nikotinabhängig oder nicht? Bei folgenden Symptomen sollte man aufmerksam werden:

  • Reizbarkeit
  • Verlangen nach der Zigarette
  • Angst
  • Unruhe, Ungeduld
  • Konzentrationsstörungen
  • Appetitvermehrung
  • Schlafstörungen
  • Schwitzen, Zittern

Übrigens: Die Lebenserwartung von Rauchern liegt um sieben Jahre niedriger als die von Nichtrauchern.

Abdruck und Vervielfältigung nur mit Zustimmung der Autorin.
Copyright: Praxis für Naturheilkunde
Birgit Doeubler
Lange Reihe 40, 20099 Hamburg
Tel. 040.21054161
www.hpdoeubler.de


Letzte Änderung: 07.10.2018

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