Homöopathie ist nicht gleich Homöopathie

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Heilpraktik, ganzheitliche Medizin, Volksmedizin

Oftmals kommt man ins Gespräch und hört dabei die Aussage, dass man ja schon mal beim Homöopathen gewesen sei, vielleicht noch mit dem Anhang, dass das aber nichts gebracht hätte und man ja eh nur daran glauben müsse.

Hinterfragt man diese Aussagen, zeigt sich unter Umständen ein anderes Bild. Sie oder Er war nicht beim Homöopathen, sondern beim Heilpraktiker und was als homöopathische Behandlung bezeichnet wurde, war doch eher Naturheilkunde als Homöopathie.

Homöopathie bedeutet Arbeit mit Arzneimitteln, die nach dem sogenannten Ähnlichkeitsprinzip ausgewählt sind. Welche Form diese Arznei hat ist hierbei primär untergeordnet zu sehen, da jede Arznei – ob potenziert oder nicht - , jeder Tee, oder auch direkte manuelle Behandlung eine Ähnlichkeit zum Zustand des/der Leidenenden darstellen kann. Einen verhärteten Muskel durch Dehnung und andere Maßnahmen noch mehr zu spannen kann - den fachgerechten Einsatz vorausgesetzt - in der Folge Lockerung und Entspannung bringen. Genauso verhält es sich mit Arzneimitteln. Maßgeblich ist nicht die Arznei selbst, sondern die Einhaltung dieser Ähnlichkeit, und ähnlich einer Übertreibung eine Beschwichtigung auszulösen. Die klassische Homöopathie arbeitet ganz bewusst mit der Erkenntnis dieser Ähnlichkeit, was mir so in keiner anderen Behandlungsform bekannt ist. Darüber hinaus heißt klassisch, dass nicht mit einer Mischung verschiedener potenzierter Arzneimittel, sog. Komplexmitteln gearbeitet wird, sondern nach ausführlicher Anamnese eine einzige, größtmöglich ähnliche und dem aktuellen Zustand angemessene Arznei verordnet wird. Wie diese verabreicht wird ist hierbei untergeordnet zu sehen, da die Wirkung nicht auf einem biochemischen, sondern dynamischen Wirkungsprinzip beruht. Dynamisch ist hierbei so zu verstehen, dass zuallererst nicht chemische Baustoffe und physikalische Gesetze unseren Körper ausmachen, sondern die Kraft (Dynamik), die diesen zusammenhält. Es lässt sich keine lebende Zelle bauen, indem man einen Haufen Erde zusammen fügt – es sei den, man wäre Gott :) .

Leben entsteht nach eigenen Gesetzen, die wir heute naturwissenschaftlich nicht messen können, ebenso wenig wie der Tod für uns erklärbar ist. Das einzige was wir hierbei beobachten, sind die Veränderung im Wachstum, Abbau und Zerfall. Lebenskraft ist die dynamische Seite dieser zu beobachtenden Vorgänge, ihr Beginn die Entstehung des Lebens, ihr Erlöschen der Tod. Niemand würde behaupten, dass ein Bild, das Ruben gemalt hat, von selbst entstanden sei. Es brauchte die Farben, Leinwand, die schon vorhanden waren. Aber erst als der Maler die Idee und Inspiration bekam, und sein Können einsetzte, wurde daraus ein Kunstwerk, das heute noch tiefe Bewunderung hervorruft.

Im Bezug auf eine homöopathische Behandlung sehen wir ein etwas lädiertes Körperbild, was wir als Krankheit bezeichnen. War die Idee der Gesundheit und somit die Lebenskraft nicht vollkommen, kann auch das Ergebnis nicht vollkommen sein. Die Lebenskraft ist die Ordnung, nach der sich unser Körper richtet. Ist hier Unordnung, wird dies unser Körper auch so ausdrücken. Wird nun ein nach dem Ähnlichkeitsprinzip gut gewähltes Arzneimittel verabreicht, wird die Ordnung der Lebenskraft wieder hergestellt und der Körper wieder in Harmonie gebracht. Nun gibt es aber auch in der Homöopathie sehr verschiedene Ansätze, solche eine ordnende Arznei zu suchen.

Durch ein ausführliches Erstgespräch wird der Homöopath versuchen, sich ein Bild zu verschaffen. Seine eigene Ausrichtung wird dabei auch bestimmen, wie viel dieses Bildes er oder sie wahrnimmt. Wir sehen viele Richtungen innerhalb der klassischen Homöopathie. Die einen betrachten die Patienten sehr stark von der psychischen Seite, die anderen würden am liebsten nur nach Diagnosen arbeiten. Extreme Sehensweisen sind hier aber eher einschränkend. Vielmehr ist es nötig ein möglichst ungefärbtes Bild des Zustandes zu bekommen, was bedeuten kann, dass der Schwerpunkt mal auf der psychischen Komponente liegen mag, mal organisch oder auch toxisch wegen bestimmter Giftbelastungen. Entscheidend ist, dass der Behandler fähig ist, diesen verschiedenen Schwerpunkten auch zu folgen, besonders wenn sie sich im Laufe einer Behandlung verschieben, was auch öfter der Fall ist. Nur so ist es möglich, vielen Patienten mit sehr unterschiedlichen Problemen und Ausgangssituationen gerecht zu werden und sie bestmöglich auf dem Weg Richtung Gesundheit zu begleiten.

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Letzte Änderung: 07.10.2018

Kauke Heilpraktiker München

Heilpraktiker Roland Kauke
80538 München

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