Ätherisches Rosmarinöl

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Pflanzenheilkunde, Kräuterheilkunde

Das reine ätherische Rosmarinöl wird direkt aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen. Diese ist wiederum als Heilpflanze und als Gewürz weltweit bekannt. Ob in der Küche oder zur Heilung verschiedener Leiden - das ätherische Öl überzeugt auf sanfte, natürliche Weise und gilt dennoch als effektiv gegen Entzündungen, Stress und vieles mehr. Die Anwendung funktioniert einfach, daher kann Rosmarinöl zu Hause angewendet werden.

Ätherisches Rosmarinöl
Bild: Ätherisches Rosmarinöl

So wird reines ätherisches Rosmarinöl gewonnen

Generell wird nicht jedes Rosmarinöl auf exakt die gleiche Weise hergestellt, weil es verschiedene Chemotypen gibt. Meistens gehen die Hersteller so vor, dass Sie die blühende Rosmarinpflanze destillieren. Hierfür die Pflanze vorsichtig geerntet und getrocknet. Aus rund 60 bis 80 Kilogramm Rosmarinpflanzen werden gut ein Liter reines ätherisches Rosmarinöl gewonnen. Man kann sich vorstellen, wie kostbar und zugleich ergiebig ein ätherisches Rosmarinöl daher ist. Nach der professionellen Destillation mithilfe von Wasserdampf kann das Öl sofort abgefüllt, verkauft und angewendet werden. Es werden keine weiteren chemischen Zusätze beigefügt, welche die Reinheit beeinflussen könnten.

Übrigens entsteht bei der Destillation nicht nur das reine ätherische Rosmarinöl, sondern noch ein weiteres Nebenprodukt: Das sogenannte Hydrolat ist ein Wasser, das intensiv nach Rosmarin duftet. Eine heilende Wirkung hat dieses Wasser allerdings nicht.

So wirkt Rosmarinöl auf den Menschen

Natürlich ist die Wirkung abhängig vom jeweiligen Menschen. Nicht jeder spricht auf die Behandlung gleich gut an. Doch wer nach einer sanften, natürlichen Alternativen zu herkömmlichen Arzneien sucht, der wird hier in vielen Fällen fündig.

Die folgenden Effekte kann das ätherische Rosmarinöl auf den Menschen haben

  • keimtötend
  • belebend
  • antiseptisch
  • entwässernd
  • antreibend
  • schleimlösend
  • keimtötend

Zudem hat das Öl bei einigen Anwender eine positive Wirkung auf die Psyche. Es kann den Antrieb steigern, akute Symptome von Stress mildern und für seelisches Gleichgewicht sorgen. Natürlich ist die Wirkung bei schweren psychischen Leiden nicht ausreichend stark, um andere Medikamente zu ersetzen. Doch gerade in akuten Stressphasen oder während einer Winterdepression wirkt es mindestens unterstützend.

Die Verwendung des Rosmarinöls für Massagen

Wer reines Öl für die Massage verwendet, kann damit einige verschiedene Beschwerden wie zum Beispiel Muskelschmerzen und Verspannungen lindern. Unter anderem verbessert es die Durchblutung und beugt gleichzeitig Bluthochdruck vor. Wichtig bei der Anwendung zur Massage: Das Öl wird zwar in seiner reinen Form verwendet, darf allerdings nicht direkt auf die Haut gegeben werden. Stattdessen vermischt man es mit einem sogenannten Trägeröl, welches keine Eigenschaften hat, außer die Konzentration der Wirkstoff zu verringern. Rund 20 bis 30 Milliliter Trägeröl reichen für einen Milliliter Rosmarinöl aus.

Diese Vorteile verspricht man sich von einer Massage mit ätherischem Rosmarinöl

  • gesteigerte Durchblutung
  • Vorbeugung von Muskelkater
  • schnellere Wundheilung
  • Minderung der geistigen Erschöpfung
  • Entkrampfung
  • Verminderung der Lymphstauung

Rosmarinöl inhalieren: gut gegen Erkältung und Co.

Rosmarinöl wirkt auch auf die Atemwege krampflösend, entspannend und entzündungshemmend. Deshalb wird es während eines grippalen Infekts oder bei einer normalen Erkältung inhaliert. Gerade gegen Husten und Heiserkeit wirkt diese Anwendung bei vielen Menschen effektiv und gleichzeitig schonend. Man kann das Öl mithilfe einer Duftlampe anwenden, in einen Vernebler geben oder die normale Dampfinhalation durchführen - natürlich immer mit einem weitaus größeren Anteil an Wasser vermischt.

Wer während einer Erkrankung an Kopfschmerzen leidet, verwendet reines ätherisches Rosmarinöl zur Massage der Kopfhaut. Leidet die Konzentration unter der Erkältung, gibt man einen bis maximal zwei Tropfen des Öls auf ein Taschentuch und hält sich dieses für einige Minuten direkt unter die Nase, um daran zu riechen. Das wirkt erfrischend und belebend.

Wickel und Kompressen mit reinem Rosmarinöl

Wickel und Kompressen mit Rosmarin lassen sich von Laien einfach herstellen und anwenden. Man legt die Kompressen hierfür entweder in heißes oder in kaltes, sauberes Wasser. Danach werden zwei bis drei Tropen des Öls hinzugegeben. Die Kompresse wird direkt auf die Stelle am Körper gelegt, welche schmerzt oder krampft. Manche Menschen wenden diese Wickel zum Beispiel im Bereich des Bauches an, wenn sie den Körper entgiften wollen. In diesem Körperbereich wirken die Wickel auch gegen Krämpfe während der Menstruation. Sie lindern die Schmerzen schnell.

Wer keine Wickel verwenden möchte, nutzt das Rosmarinöl als Badezusatz. Auch in dieser Form wirkt es entspannend auf den gesamten Körper. Zudem duftet es herrlich und tut somit allen Sinnen gut.

Kompressen mit Rosmarin wirken auch bei Infekten im Bereich der Harnwege effektiv. Hierzu werden Sie genauso angewendet wie oben beschrieben. Wer die ersten deutlichen Anzeichen einer Entzündung der Blase spürt, sollte die Kompressen sofort anwenden. Die Anwendung wird im Idealfall zweimal am Tag wiederholt - so lange, bis die Schmerzen weggehen. Kommen andere Beschwerden hinzu oder es treten irgendwelche Unsicherheiten auf, besuchen Patienten einen Arzt. Das gilt selbstverständlich auch bei allen anderen seelischen sowie körperlichen Leiden.

Ohren beruhigen und reinigen mit Rosmarinöl

Ohrenschmerzen treten bei vielen Menschen nach einem starken Luftzug oder zur kalten Jahreszeit regelmäßig auf. Das Rosmarinöl wird in diesem Fall nicht direkt ins Ohr getröpfelt, sondern auf einen weichen Bausch aus Watte gegeben. Dieser Bausch wird in den Gehörgang eingeführt. Ein Tropfen pro Ohr genügt völlig! Der Bausch sollte locker im Gehörgang liegen. Hier liegt er so lange, wie Betroffene es aushalten. Wenn man den Bausch regelmäßig wechselt, wirkt das Öl schmerzlindernd, entzündungshemmend und antiseptisch.

Rezept: So stellt man ätherisches Rosmarinöl selbst her

Anwender brauchen einen sauberen Behälter, um das fertig zubereitete Öl sicher und gut verschlossen aufzubewahren. Ein Schraubglas oder ein sauberer Tiegel bieten sich an. Außerdem werden frische Rosmarinzweige benötigt, die man zerkleinert. Als letzte Zutat verwendet man reines Pflanzenöl, um die Zweige des Rosmarins damit zu bedecken. Dieses Öl dient als Träger für Duft und Wirkstoffe des Rosmarins.

Die Zweige werden zerkleinert und direkt in das Glas oder einen anderen Behälter gegeben. Danach werden sie mit dem Pflanzenöl übergossen. Der Behälter wird verschlossen. Anwender stellen das verschlossene Glas danach an einen dunklen, nicht zu kalten und nicht zu warmen Ort. Hier verbleibt es mindestens drei Wochen, besser sogar für die Dauer von vier Wochen. Dann kann man es in der Küche oder als Kosmetika verwenden. Soll es für den medizinischen Bereich eingesetzt werden, bleibt es für mindestens sechs Wochen verschlossen. Erst danach werden die Kräuter entnommen und das Öl gefiltert. Wer das frische Öl in eine dunkle Flasche abfüllt, der darf sich über eine längere Haltbarkeit des frischen Öls freuen.

Kur für Kopfhaut und Haar selbst zubereiten

Da sich reines Rosmarinöl positive auf die Durchblutung auswirkt, kann es Probleme mit der Kopfhaut lindern, das Wachstum des Haares fördern und wirkt zudem pflegend auf das Kopfhaar. Deshalb bietet es sich an, eine eigene Kur anzumischen, die man anschließend rund einmal im Monat oder seltener einmassiert, kurz einwirken lässt und danach sorgfältig auswäscht.

Alles, was Anwender hierzu brauchen ist ein Becher Naturjoghurt, anderthalb bis zwei Esslöffel reinen Saft aus der Aloe Vera und rund zwei Esslöffel Rosmarinöl. Die Zutaten werden gut vermischt und danach am besten mit den Fingern oder einem weichen Pinsel auf die Kopfhaut aufgetragen. Die Reste werden im trockenen Haar verteilt. Soll die Kur besonders gut einziehen, nutzt man eine Haube, um das Ganze sicher auf dem Kopf zu verstauen. Die Kur wirkt für eine halbe Stunde bis eine Stunde ein.

Im Bereich der Kosmetik wird Rosmarinöl ebenfalls verwendet. Weil es die Durchblutung fördert, profitiert die Haut von einer regelmäßigen Massage oder dem Auftragen wie eine Creme. Die Hautzellen transportieren den Sauerstoff schneller. Das beugt wiederum Unreinheiten der Haut und Falten vor. Generell kommt es zur Anwendung bei jungen und bei älteren Menschen infrage.


Letzte Änderung: 23.06.2021

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