Heilt Hanf? – Die Kraft einer vielseitigen Pflanze

Pflanzenheilkunde, Kräuterheilkunde


Hanf, auch bekannt als Cannabis, ist eine uralte Kulturpflanze, die sowohl in der Medizin als auch in der Industrie seit Jahrhunderten eingesetzt wird. Die Pflanze enthält verschiedene Cannabinoide, darunter das psychoaktive THC (Tetrahydrocannabinol) und das nicht-psychoaktive CBD (Cannabidiol). Beide Stoffe werden für unterschiedliche Zwecke genutzt, vor allem zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Entspannung.

Heilt Hanf? – Die Kraft einer vielseitigen Pflanze
Bild: Heilt Hanf? – Die Kraft einer vielseitigen Pflanze

Konsumformen von Hanf und THC-Gehalte

Hanf kann auf unterschiedliche Weise konsumiert werden, abhängig vom gewünschten Effekt und der persönlichen Vorliebe. Am bekanntesten ist das Rauchen, aber auch Vaporizer für Weed, Öle und Esswaren bieten Alternativen.

Der THC-Gehalt variiert stark, je nach Darreichungsform. In Blütenform kann der THC-Gehalt zwischen 10 und 30 % liegen, während Öle und Extrakte auch deutlich höhere Konzentrationen erreichen können. Vaporizer bieten den Vorteil, dass sie das Cannabis schonend erhitzen und nicht verbrennen, was die Aufnahme der Cannabinoide verbessert und die Belastung für die Atemwege verringert. Auch CBD-Produkte, die wenig bis kein THC enthalten, werden zunehmend verwendet und als unbedenklich eingestuft.

Wirkungen sind ganz unterschiedlich

Der Konsum über einen Vaporizer oder als Öl bietet eine langsamere, aber langanhaltende Wirkung. Dies eignet sich besonders für Menschen, die eine kontinuierliche Entlastung von Schmerzen oder Ängsten suchen. Esswaren hingegen wirken verzögert, aber intensiver und können bis zu acht Stunden anhalten.

Heilt Hanf? – Die Kraft einer vielseitigen Pflanze

Schmerztherapie mit Hanf

Die Pflanze wird besonders in der Schmerztherapie geschätzt. Studien zeigen, dass Cannabinoide die Schmerzwahrnehmung beeinflussen, indem sie auf das Endocannabinoid-System des Körpers wirken. Vor allem bei chronischen Schmerzen, die durch Erkrankungen wie Arthritis oder Multiple Sklerose verursacht werden, hat Hanf positive Effekte gezeigt. Eine 2018 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass Cannabis die Schwere chronischer Schmerzen signifikant reduziert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

Effektive Hilfe bei chronischen Schmerzen

Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von Hanf in der Schmerztherapie ist die geringe Neigung zu schweren Nebenwirkungen, verglichen mit herkömmlichen Schmerzmitteln wie Opioiden. Der Einsatz von Hanf kann daher auch dazu beitragen, den Verbrauch von starken Schmerzmitteln zu verringern und deren Nebenwirkungen zu minimieren.

Entzündungshemmung und neuroprotektive Eigenschaften

Neben der Schmerzlinderung wird Hanf auch aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften verwendet. CBD, das nicht psychoaktive Cannabinoid, zeigt in zahlreichen Studien entzündungshemmende und neuroprotektive Effekte. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder entzündlichen Darmerkrankungen, bei denen chronische Inflammationen im Körper anhaltende Schäden verursachen. Hanf-Extrakte können die Entzündungsreaktion des Körpers dämpfen und somit langfristig zur Linderung der Symptome beitragen.

Anwendung bei Autoimmunerkrankungen

Gerade bei Autoimmunerkrankungen, wo herkömmliche Medikamente oft nicht ausreichend wirken oder starke Nebenwirkungen mit sich bringen, bietet Hanf eine natürliche Alternative. Studien haben gezeigt, dass CBD das Immunsystem regulieren und die Produktion von entzündungsfördernden Stoffen verringern kann.

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Hanf bei neurologischen Erkrankungen

Eine weitere bedeutende Anwendung von Hanf ist im Bereich der neurologischen Erkrankungen zu finden. Bei Epilepsie beispielsweise hat sich CBD als äußerst wirkungsvoll erwiesen. Insbesondere das Medikament Epidiolex, das auf CBD basiert, hat bei schweren Epilepsieformen wie dem Dravet-Syndrom beeindruckende Ergebnisse erzielt. Auch bei Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer könnte Hanf neuroprotektive Effekte haben, indem er Nervenzellen vor weiteren Schäden schützt und Entzündungen im Gehirn reduziert.

Neuroprotektion und Epilepsie

Studien zeigen, dass CBD die neuronale Überaktivität, die bei Epilepsieattacken eine Rolle spielt, regulieren kann. Dies hat dazu geführt, dass das Medikament Epidiolex 2018 von der FDA zugelassen wurde und als erste auf Hanf basierende Therapie in den USA breite Anwendung findet.


Letzte Änderung: 23.09.2024

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