Heilende Eigenschaften des Ingwer

Pflanzenheilkunde, Kräuterheilkunde


Seit vielen Jahrhunderten gehört der Ingwer zu den typischen Heilpflanzen in der asiatischen Medizin. Die scharfe Knolle wird überwiegend in den tropischen und subtropischen Regionen Chinas sowie in Indien angebaut. Die Ingwerpflanze ähnelt einem Bambus Gewächs und wird bis zu 1,50 Meter groß. Allerdings wird nur der untere Teil der Heilpflanze, der sich in der Erde befindet, verwendet. Bei besonders günstigen Bedingungen kann Ingwer auch in unseren Breiten kultiviert und geerntet werden. Um die volle gesunde Wirkung der Pflanze zu erhalten, ist eine sorgfältige Pflege erforderlich.

Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze

Die Ingwerknolle enthält Gingerole sowie ätherische Öle, die bereits kurz nach dem Verzehr einer Mahlzeit ihre stimulierende Wirkung auf die Schleimhäute des Magens entfalten. Es wird mehr Magensäure produziert, welche die Verdauung in Schwung bringt und Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen und Völlegefühl lindern kann. Auch Menschen, die an einer Gastritis leiden, können Ingwer problemlos verzehren, weil er magenschonend ist. Für Schwangere im ersten Trimester ist der Ingwer als Tee oder als Gewürz in Speisen geeignet, um die hormonelle Übelkeit am Morgen zu bekämpfen. Im letzten Drittel einer Schwangerschaft können hohe Mengen an Ingwer vorzeitige Wehen auslösen, deshalb sollte das Gewürz nur in Maßen genossen werden. Das ätherische Öl im Ingwer, auch Zingiberol genannt, sorgt für den typischen Geruch der wirkungsvollen Heilpflanze. Für die Schärfe sind Gingerolverbindungen verantwortlich, die schleimlösende, schmerzstillende und entzündungshemmende Eigenschaften haben.

Gegen diese Beschwerden ist Ingwer hilfreich - Ingwer

  • hilft gegen Übelkeit und Erbrechen
  • ist schmerzstillend
  • ist entzündungshemmend
  • hilft bei Migräne und Kopfschmerzen
  • senkt den Blutzuckerspiegel bei Diabetikern
  • lindert Beschwerden bei der Chemotherapie
  • lindert Muskelkater
  • stärkt das Immunsystem
  • wirkt appetitanregend
  • lindert Erkältungsbeschwerden
  • hilft bei Brechreiz
  • lindert Bronchitis und Husten
  • regt die Verdauung an
  • hilft bei Menstruationsbeschwerden
  • lindert Rheuma und Arthrose
  • hilft bei Rückenschmerzen

Ingwer und seine antibakterielle Wirkung

Beim regelmäßigen Verzehr von Ingwer entlastet man sein ganzes Immunsystem dauerhaft, weil das Wachstum von verschiedenen Bakterien durch die Gingerole-Stoffe in der Heilpflanze gehemmt wird. Zudem fungiert der Ingwer als sanftes Antibiotikum, das völlig frei von jeglichen Nebenwirkungen ist. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Wirkstoff Gingerole die Vermehrung verschiedener Viren hemmen kann und somit als natürliches Virostatika seine Verwendung findet. Wer also Infektionskrankheiten vermeiden möchte, kann täglich frisch aufgebrühtes Ingwerwasser trinken. Auch bei Erkältungen oder Erkrankungen der Atemwege beschleunigt man mit dem entzündungshemmenden, keimtötenden und wärmenden Ingwerwasser den Heilungsprozess.

Ingwer wirkt schmerzlindernd

Der Ingwer kann bei vielen verschiedenen Arten von heftigen Schmerzen schnell Linderung verschaffen. Die in der Wurzel enthaltenen Gingerole haben eine ziemlich ähnliche Struktur wie Acetylsalicylsäure. Aufgrund vieler wissenschaftlichen Studien wird deshalb vermutet, dass durch die Gingerole die gleichen Enzyme im Körper gehemmt werden können, wie bei dem Wirkstoff in Schmerzmitteln. Wer unter Muskelschmerzen, Muskelkater, Rheuma oder Migräne leidet, kann ruhigen Gewissens Ingwer Extrakte zu sich nehmen, die in einer unglaublichen Vielfalt angeboten werden.

Ingwer gegen Reiseübelkeit

Der Ingwer ist nicht nur bei Verdauungsproblemen hilfreich, sondern mindert auch die unangenehmen Symptome der häufig auftretenden Reiseübelkeit. Die Inhaltsstoffe der Heilpflanze lindern sowohl das flaue Gefühl im Magen als auch den unangenehmen Brechreiz. Hier hat sich die Wurzel besonders bei Reisen mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug bewährt. Bei Seefahrten allerdings konnte die Wirkung der Knolle nicht bestätigt werden.

Wer unter einer Reiseübelkeit leidet, sollte alle vier Stunden ein Stückchen Ingwer einnehmen.

Ingwer unterstützt das Abnehmen

Der Ingwer ist ein regelrechter Fettkiller. Zwar besteht die Knolle aus fast achtzig Prozent Wasser, allerdings haben es die restlichen Inhaltsstoffe so richtig in sich. Einerseits bedeutet das, dass Ingwer total kalorienarm ist, aber aus vielen gesunden Mineralstoffen und Vitaminen besteht. Es findet sich Vitamin C, Kalium, Magnesium, Kalzium und Zink. Die zusätzlich enthaltenen Scharfstoffe Shogaol und Gingerol tragen zu einer Steigerung der Körpertemperatur bei, was beim Abnehmen natürlich sehr hilfreich ist. Zusätzlich hilft Ingwer, den Appetit zu zügeln. Gleichzeitig wird die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert, Entzündungen gehemmt und Schmerzen in der Muskulatur vermindert. Bei der Einnahme von Ingwer-Produkten wie Ingwerwasser oder Ingwertee wird die Fettverbrennung gesteigert und wirkt somit bei jeder Diät unterstützend. Wer dann noch zusätzlich Sport betreibt, kann binnen kürzester Zeit sichtbare Erfolge feststellen. Das Abnehmen mit Ingwerprodukten oder Ingwer in der Nahrung verursachen keinerlei unerwünschte Nebenwirkungen.

Ingwer gegen Blähungen und schlechten Atem

Wer unter schmerzhaften Blähungen leidet, kann Abhilfe schaffen, indem er abends vor dem Schlafengehen Ingwerwasser oder Ingwertee zu sich nimmt. So können die wertvollen Inhaltsstoffe der gesunden Knolle über Nacht wirken und den Körper von überschüssigen Gasen befreien. Bei schlechtem Atem oder Mundgeruch bewirkt die Heilpflanze binnen kürzester Zeit wahre Wunder, indem sie Keime und Erreger sowie Infektionen im Mundraum wirkungsvoll bekämpft.

Ingwer und Magengeschwüre

Ingwer kann zur Behandlung von Magengeschwüren, die durch Einnahme von Aspirin entstanden sind, begleitend eingenommen werden. Hier wirkt vor allem die entzündungshemmende Eigenschaft der Heilpflanze und zeigt positive Effekte bei den Patienten in der Therapie. Der Ingwer beschleunigt die Zeit, die zur vollständigen Entleerung des Magens benötigt wird und verringert somit die Menge des zurückfließenden Magensaftes. Die dadurch entstandenen Entzündungen in der Speiseröhre werden gemildert und der Heilungsprozess beschleunigt.

Wo man Ingwer am besten aufbewahrt

Die scharfe Knolle kann im ungeschälten Zustand bis zu drei Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Hierfür wickelt man diese am besten in ein Papier oder Küchentuch ein und kann sie ins Gemüsefach legen. Ist der Ingwer schon angeschnitten, hat es sich bewährt, die offene Stelle antrocknen zu lassen, bevor sie in dem Kühlschrank untergebracht wird. Wer Ingwer einfrieren möchte, kann diesen im geriebenen oder gehackten Zustand in kleinen Gefäßen unterbringen. Allerdings geht hierbei die Würze und die Schärfe der Knolle verloren. Beim Einkauf von Ingwer sollte stets auf hohe Qualität geachtet werden, die Knolle muss fest und schwer in der Hand liegen.

Fazit

Der Ingwer ist ein wahrer Allrounder als Gewürz in der Küche in verschiedenen Speisen, als Tee oder Ingwerwasser. Die heilenden Eigenschaften der scharfen Knolle sind so vielfältig, dass man gar nicht alle aufzählen kann. Ob es um die Prävention von Krebszellen geht, die Haut vor UV-Strahlen zu schützen, den Blutzuckerspiegel zu senken, oder die kognitiven Fähigkeiten zu steigern - diese Heilpflanze kann wirklich wahre Wunder bewirken und jeder sollte sie in seinen Alltag integrieren. Generell wird Ingwer von jedem vertragen, allerdings sollten Menschen mit Bluthochdruck eher vorsichtig sein und sich vorher mit ihrem Arzt beraten.


Letzte Änderung: 27.07.2020

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