Rote Johannisbeeren - Gesundheit durch viele Wirkstoffe

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Pflanzenheilkunde, Kräuterheilkunde

Rote Johannisbeeren - kleine, rote Vitaminbomben für den menschlichen Organismus. Die kleine Beere enthält eine ganze Reihe an Vitaminen in einer hohen Konzentration, sodass der Tagesbedarf mit nur einigen wenigen Beeren gedeckt wird. Manche Wörter in der deutschen Sprache sind wie Schatzkisten. Öffnet sich der Deckel, kommen uralte Traditionen oder verstaubte Bräuche ans Tageslicht. Ähnlich verhält es sich mit der Johannisbeere, benannt nach dem 24. Juni. Der Johannistag ist der Geburtstag von Johannes dem Täufer aus der Bibel und liegt nahe an der Sonnenwende. Dies ist die Zeit, an der die netten kleinen Fruchtkugeln wachsen und reif werden.

Rote Johannisbeeren - Gesundheit durch viele Wirkstoffe
Bild: Rote Johannisbeeren - Gesundheit durch viele Wirkstoffe

Was sind Johannisbeeren? Wo kommen Sie her?

Die Garten-Johannisbeere, in Österreich auch Rote Ribisel genannt, stammt aus der Familie der Stachelbeergewächse - Grossulariaceae. In den deutschen Gärten tauchen weiße, schwarze und rote Beeren auf. Eine weiße Beere schmeckt mild, die Rote ist recht sauer und die Schwarze sehr herb aromatisch. Die rote Beere ist ein sommergrüner, aufrechter Strauch, dessen Wuchshöhe bis zu zwei Meter reicht. Junge Zweige sehen leicht behaart aus und sind mit Drüsen besetzt. Die älteren sind rötlich-braun bis schwarz-grau und ebenfalls mit Drüsen bestückt. Jeder Zweig verfügt über runde Blätter, die eine Breite bis zu zehn Zentimetern erlangen können. Ihre Spitze ist drei- bis fünflappig und im Ganzen ähneln sie einem Herz.

Fast ganz Europa verfügt über Johannisbeeren. Die wilde Sorte kommt allerdings nur in Holland, Belgien, Frankreich, Österreich, Deutschland, Italien und Polen vor. Wo der Strauch dann in Schluchten, Auwäldern und Bachläufen zu finden ist. Grundsätzlich ist ein toniger, nasser Boden bei der Pflanze sehr beliebt. Bekannt ist eine Kultur der Jo-Beere seit dem 15. Jahrhundert. Heute bekannte Sorten entstanden durch eine Kreuzung der ährigen Johannisbeere, der Felsen Johannisbeere und der Troddel-Johannisbeere. Zur Veredelung pfropft der Gärtner Zweige auf die Gold-Johannisbeere.

Der wirkliche Wert einer roten Beere

Eine Johannisbeere ist ein gutes Beispiel für gesunde Gaumenfreude. Die Beere ist mit Vitamin C (mehr als Zitronen), Eisen, Kalium, Ballaststoffen und rot färbenden Anthozyanen bestückt. Neben Vitaminen findet der Liebhaber auch wichtige Mineralstoffe:

  • 1,4 Prozent Vitamin A
  • 1 bis 4 Prozent Vitamin B 2, 3 und 6
  • 41 Prozent Vitamin C
  • 0,5 Prozent Vitamin E
  • 17 Prozent Vitamin K
  • 3,6 Prozent Kalzium
  • 6,6 Prozent Eisen
  • 13 Prozent Kalium
  • 6,7 Prozent Kupfer
  • 4,4 Prozent Phosphor
  • 1,2 Prozent Selen
  • 1,3 Prozent Zink

Rund sieben Gramm bei 100 Gramm Beeren liefert die Rote Johannisbeere an Ballaststoffen. Die unverdaulichen Pflanzenfasern sorgen für eine lange Sättigung und senken den Blutzuckerspiegel und Cholesterinspiegel. Anthozyanen, schwarze Farbpigmente besitzen ebenfalls eine gesunde Wirkung. Sie sorgen für ein Abwehren der zellschädigenden Sauerstoffradikalen und senken das Krebsrisiko und stärken das Immunsystem.

Der hohe Vitamin C-Gehalt wirkt hervorragend bei Erkältungen und grippalen Infekten und stärkt das Immunsystem. Mineralstoffe unterstützen den Körper bei einem gesunden Aufbau der Haut, Augen und Haare. Ihre Blätter helfen gegen Venenleiden. Ein Tee aus den Blättern wird schon seit vielen Jahrhunderten empfohlen, hauptsächlich wegen seiner harntreibenden Wirkung. Besonders nützlich ist die Wirkung bei Blasenentzündungen, Nierengrieß und Harnwegsbeschwerden. In der Phytomedizin benutzen Mediziner die Blätter zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Viruserkrankungen und Erkältung.

Gesunde Substanzen der Blätter:

  • Flavonoide, zum Beispiel Catechine
  • Anthozyanen
  • Diterpene
  • Polyphenole
  • ätherische Öle
  • Gerbstoffe

Aus den Kernen kann Öl gewonnen werden. Dieses wertvolle Kernöl enthält Gamma-Linolsäure, welche gerne zur Behandlung von Hautleiden und Unterstützung der Hautstruktur verwendet wird.

Bevorzugte Verwendungsweise

Ratsam ist es, die Roten Johannisbeeren möglichst frisch zu verzehren. Durch langes Lagern und Erhitzen leiden die Inhaltsstoffe. Frisch vom Strauch ist für den Gesundheitsaspekt am wertvollsten. Natürlich lassen sich die leckeren roten Beeren auf unterschiedliche Weise verarbeiten. Die zubereiteten Speisen enthalten weniger Vitamine, aber immer noch viele wichtige Mineralstoffe. Die Beeren können nach dem Ernten eingefroren werden, sodass das ganze Jahr über die Beeren zur Verfügung stehen.

Folgende Schritte sind empfehlenswert

  • Waschen, Stiele entfernen und faule Früchte aussortieren
  • Auf Küchenpapier abtrocknen lassen
  • Auf einem Blech weit auseinanderlegen, damit beim Frieren die Beerchen nicht aneinanderkleben.
  • Nach dem Frieren können die Beeren verpackt werden.

Johannisbeeren entsaften und Gelee einwecken ist eine weitere Methode. Entweder benötigt die Hausfrau einen Entsafter oder sie kocht die Beeren in einem Topf auf und siebt sie später durch. Der Saft ist der Grundstock für das Johannisbeergelee.

Rezepte mit Johannisbeeren

Die Weißen und Roten Johannisbeeren lassen sich für pikante sowie auch für süße Gerichte verwenden. Die Rote ist beliebter, weil sie mehr Aroma enthalten. Ein schmackhaftes Gericht ist ein Johannisbeerkuchen mit Baiser. Fruchtige Säure auf einen süßen Teig bringt die Geschmacksnerven auf Touren.

Für den Teig:
3 Eigelbe
80 Gramm Butter
100 Gramm Joghurt
100 Gramm Zucker
60 Gramm Kartoffelmehl
150 Gramm Mehl
1/2 Päckchen Backpulver
etwas Milch

Für den Belag:
500 Gramm Johannisbeeren, ohne Stängel und gewaschen

Das Baiser:
3 Eiweiße
1 Prise Salz
1 Esslöffel kaltes Wasser
150 Gramm Puderzucker
ein Teelöffel Kartoffelmehl

Arbeitsschritte:
Als Erstes die Butter und Zucker schaumig rühren und nach und nach die Eier zugeben. Das Mehl, Kartoffelmehl und Backpulver in eine separate Schüssel sieben. Den Joghurt unter die Buttermasse rühren und nun das Mehl mit der Milch zugeben, nur kurz vermengen. Alles in eine gefettete Springform geben.

Als nächster Schritt das Eiweiß schlagen, sodass Baiser entsteht. Die Eiweiße mit dem Wasser, dem Puderzucker und der Prise Salz und aufschlagen. Ist die Masse schön steif dann das Mehl vorsichtig unterheben.

Das Baiser nicht lange stehen lassen. Alle Beeren auf den Teig verteilen und darauf das Baiser geben. Feine Mandelblättchen würden das Bild noch perfekt machen. Den Ofen auf 175 Grad Celsius vorheizen. Der Johannisbeerkuchen bäckt circa 45 Minuten. Wird das Baiser zu braun, einfach mit einer Alufolie abdecken!

Eine scharfe Johannisbeersoße gehört zu einer pikanten Variante. Die Soße passt gut zu, Fisch, Krustentieren und Wild, sowie zu vegetarischen Gerichten wie Gemüsebratlingen und Tofuschnitzel.

Dafür benötigt man:
- 250 Gramm gewaschene Johannisbeeren, ohne Stängel
- 1 kleine Zwiebel
- 1 Chilischote
- 3 Esslöffel Zucker
- 1 Teelöffel Kartoffelmehl
etwas Öl und Salz
nach Belieben schwarzen Johannisbeer-Likör

Vorgehensweise:
Zwiebeln würfeln und andünsten, nach und nach die klein geschnittene Chilischote und Johannisbeeren dazugeben. Den Zucker darüber streuen und leicht karamellisieren lassen. Mit Wasser und Likör ablöschen und fünf Minuten köcheln lassen. Die Soße durch ein Sieb passieren.

In der Zwischenzeit das Kartoffelmehl mit kaltem Wasser anrühren. Die gesiebte Soße noch einmal aufkochen lassen und das Stärkewasser dazugeben. Nach kurzem Aufkochen umrühren und vom Herd nehmen.

Guten Appetit!

Bild: © Alle Rechte vorbehalten von eduard43


Letzte Änderung: 12.06.2020

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