Welche Vorteile hat eine Physiotherapie?

Schuhe zubinden, ein T-Shirt anziehen, die Treppen zur eigenen Haustüre beschreiten. Es muss kein Leistungssport sein, der uns im Falle einer körperlichen Beeinträchtigung temporär nicht möglich ist. Die kleinsten, unbewusst ausgeführten Bewegungen können uns im Falle einer Verletzung plötzlich schwerfallen, oder gar unmöglich werden. Dabei spielt das Alter keine so große Rolle. Zwar erhöht sich das Risiko mit zunehmendem Alter, doch auch jungen Menschen bleiben derlei Beeinträchtigungen des Lebens oft nicht erspart. Die Physiotherapie fördert die eigene Bewegungskompetenz, wirkt präventiv und akut und kann unsere Lebensqualität durch die Erhaltung der Selbstständigkeit beträchtlich fördern.

Was ist Physiotherapie?

Physiotherapie wurde früher meist als Krankengymnastik bezeichnet. Ihr Kerngebiet ist der Erhalt und die Förderung unseres Bewegungsapparates. Sowohl präventiv als auch in der Rehabilitation kann sie angewendet werden. Übersetzt bedeutet Physiotherapie etwa "Wiederherstellen der natürlichen Funktion". Das griechische Wort "physis" steht für "Körper", das Wort "therapeia" für "Pflege", oder "Heilung". Der Beruf an sich ist in unserem Land kein eigenständiger Heilberuf. Er gehört in den Bereich der Gesundheitsfachberufe.

Vorbeugend wirkt die Therapie stärkend auf den eigenen Körper. So werden zukünftige Einschränkungen und Schmerzen im Körper reduziert und das Vertrauen in den eigenen Körper wächst.

Rehabilitativ leistet die Physiotherapie einen wichtigen Beitrag bei verschiedenen Erkrankungen, Funktionsstörungen und Verletzungen.
Gerade nach Unfällen, oder größeren Verletzungen sind sie heute die gängigste Therapieform und leistet einen großen Beitrag, um den Alltag wieder uneingeschränkt bewältigen zu können. Die Notwendigkeit einer rehabilitativen Maßnahme wird durch Ärzte festgestellt und per Rezept verordnet.

Wann ist Physiotherapie sinnvoll?

Die Physiotherapie erfreut sich eines großen Anwendungsgebiets. Sie wird in den meisten medizinischen Fachgebieten empfohlen.
Vor allem im Gebiet der Bewegungs- und Stützorgane ist eine Behandlung die Regel. Hierzu zählen besonders Wirbelsäulenerkrankungen, Knochenbrüche, chronische Schmerzen zum Beispiel im Bereich des Rückens, Fehlstellungen des Körpers und Gelenkerkrankungen wie Rheuma. Sogar bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose, oder nach Schlaganfällen weist die Physiotherapie positive Veränderungen auf. Weiter hilft sie besonders gut bei Beeinträchtigungen des Gleichgewichts, bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis. Und auch bei arteriellen und venösen Gefäßerkrankungen ist eine Verbesserung nach der Therapie festzustellen.

Für wen ist Physiotherapie geeignet?

Die Physiotherapie wirkt unabhängig vom Alter und der allgemeinen Lebenssituation. Unabhängig vom Grad der Beschwerden finden sich in dieser Therapieform die passenden Methoden für viele Leidende. Physiotherapeuten sind eine der ersten Anlaufstellen für Hausarztpatienten, oft auch schon bei ersten Anzeichen körperlicher Dysfunktionen.

Doch auch ohne spürbare Probleme wirkt sie solchen präventiv entgegen und kann bei regelmäßiger Inanspruchnahme langfristig für mehr Selbstständigkeit, Selbstwirksamkeit und daraus resultierender Lebensqualität im Alter sorgen.

Die passenden Therapeuten finden sich sowohl auf dem Land, als auch in größerem Umfang in Großstädten. Ob der Physiotherapeut in Frankfurt, Berlin, München, dem Ruhrgebiet oder ländlich aktiv ist, findet man schnell und einfach auf dafür vorgesehenen Bewertungsportalen heraus.

Welche Methoden gibt es?

Es wird hauptsächlich zwischen aktiven und passiven Formen der Bewegungstherapie und der physikalischen Therapie unterschieden.
Aktive Therapieformen werden meist vom Therapeuten angeleitet und vom Patienten selbst ausgeführt, während bei passiven Formen der Therapie meist gezielte Bewegungen mit adäquatem Druck vom Therapeuten selbst ausgeübt werden.

Zur physikalischen Therapie zählen verschiedene Behandlungen wie beispielsweise Massagen in unterschiedlichen Variationen, die Elektrotherapie, oder Wärme- und Kälteanwendungen.

Die Wahl der richtigen Therapieform erfolgt vollkommen individuell auf den Körper, die Bedürfnisse und mögliche Beschwerden abgestimmt. Sowohl Vorerkrankungen als auch der persönliche Aufbau des Körpers, dessen Haltung, die Kraft und die Mobilität werden hier genauestens berücksichtigt. Dabei wird der Körper stets ganzheitlich und als ein komplexes, verknüpftes System betrachtet. So wird statt, wie bei der medikamentösen Behandlung üblich, den Symptomen, direkt die Ursache des Leidens angegangen.

Letzte Änderung: 20.05.2022