Lichttherapie
Unsere Lebens- und Arbeitsumwelt ist nur mit Beleuchtungsstärken von ca. 500 Lux ausgestattet. Das bedeutet für die dunkle Jahreszeit - man steht bei künstlichem Licht auf, geht im Dämmerlicht zur Arbeit, arbeitet bei etwa 500 Lux und geht in der Dämmerung wieder nach Hause.
Was ist die Lichttherapie?
Als Folge dieses Lichtmangels fühlen sich die Menschen dann am schlechtesten, wenn die Tage am kürzesten sind. Und bei 10 - 20% der Allgemeinbevölkerung kann sich eine "Winterdepression" mit Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit, verringerter Leistungsfähigkeit und verschiedenen körperlichen Krankheitszeichen entwickeln. Eine Möglichkeit, diesen Kreislauf zu durchbrechen, bietet die Lichttherapie.
Anwendungsgebiete der Lichttherapie
- Winterdepression
- Schlafstörungen
- "Tage vor den Tagen"
- Eßstörungen
- Nicht saisonal abhängige Depressionen
- jet lag-Probleme bei Zeitzonenwechsel
Bei gesunden Personen kann die Lichttherapie antriebssteigernd wirken und zu einer Verbesserung der Befindlichkeit führen.
Wirkung der Lichttherapie
Lichttherapie wirkt ausschließlich über das Auge, nicht über die Haut. Licht ist der stärkste äußere Zeitgeber des Menschen und führt ab einer Beleuchtungsstärke von etwa 2.500 Lux zu einer Ausschüttung bestimmter Hormone und Botenstoffe im Gehirn. Durch sehr helles Licht erhöht sich die Aktivität der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin, die als "Gute-Stimmung-Macher" bezeichnet werden. Gleichzeitig wird die Produktion des schlaffördernden Hormons Melatonin gehemmt.
In bis zu 80 Prozent der Fälle kann die heilende Wirkung des Lichtes bereits nach einer Woche eintreten.
Nebenwirkungen der Lichttherapie
Selten und meist nur kurzdauernd können Kopfschmerzen, Gereiztheit, Übelkeit und Augenbrennen auftreten. Bei vorbestehenden Augenerkrankungen sollte vorher ein Augenarzt aufgesucht werden. Bei Einnahme bestimmter Medikamente, die die Lichtempfindlichkeit am Auge erhöhen, sollte eine augenärztliche Überwachung erfolgen. Bitte fragen Sie Ihren Arzt.
Vorsicht bei Patienten mit manisch-depressiven Erkrankungen (Erkrankungen, bei denen sich eine ausgeprägte Antriebssteigerung und gehobene Stimmungslage mit herabgestimmten Stimmungslagen abwechseln.) Hier kann - wie auch unter anderen Therapien und im Spontanverlauf - unter der Lichttherapie eine manische (deutliche Antriebssteigerung) oder hypomanische (leicht manische Erregung) Phase auftreten.