12 Tipps für eine natürliche Hilfe gegen Blähungen

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Magen & Darm

Länger bestehend sind Blähungen (Flatulenz) ein ernst zu nehmendes Signal des Körpers. Um weitere Erkrankungen zu vermeiden, benötigt überschüssige Gasbildung im Darm die nötige Aufmerksamkeit, vor allem wenn diese geruchsintensiv und hörbar auftritt. In diesem Fall können die entstandenen Fäulnisgase vom Körper nicht resorbiert und über die Lunge ausgeschieden werden. Sie schädigen die natürliche Darmflora und die Leber. Die Folgen sind eine gestörte Verdauung, eine mangelnde Versorgung mit Vital- und Nährstoffen, sowie eine geschwächte Immunabwehr.

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Was tun gegen Blähungen?

Durch Meteorismus, Blähbauch oder auch Blähsucht können sich chronische Darmerkrankungen, Rheuma, Reizdarmsyndrom oder Allergien können entwickeln. Bei krampfartigen Schmerzen, Blutbeimengungen im Stuhl, chronischen Durchfällen oder Verstopfung sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden! Doch in den meisten Fällen können natürliche Hilfsmittel und einfache Verhaltensänderungen Blähungen vorbeugen.

1. Gesunde Ernährungsweise

Blähungen entstehen nicht selten durch eine ungesunde Lebens- und Ernährungsweise. Um den Körper nicht unnötig zu belasten, sind Änderungen im Verhalten ein erster Schritt, um einer übermäßigen Gasbildung im Darm rechtzeitig zu begegnen.

  • Spätes oder nächtliches Essen vermeiden.
  • Zum Essen genügend Zeit einplanen und ausreichend Kauen.
  • Besser sind mehrere, kleine und vor allem regelmäßige Mahlzeiten.
  • Auf Obst und Rohkost nach 15 Uhr verzichten. Früchte gären über Nacht, bilden Fuselalkohol und schädigen die Leber.
  • 1 Stunde vor und nach dem Essen nichts trinken.
  • Ungünstig sind kohlensäurehaltigen Getränke. Vorzugsweise lieber ungesüßte Tees, stilles Wasser und Schorle.
  • Getreide mit Früchten, Eiweiß oder Milchprodukten meiden.
  • Nur kleine Mengen an Vollkornprodukten wie Brot oder Nudeln zu sich nehmen.
  • Weizenprodukte reduzieren. Besser sind Hafer, Dinkel, Quinoa oder Hirse.
  • Vorsicht bei zuckerhaltigen Lebensmitteln und Zuckerersatzstoffen wie Sorbit, Malit oder Xylit.
  • Tierische Produkte nur in kleinen Mengen verzehren.
  • Auf Blähendes wie Hülsenfrüchte, Kohl, Spargel, Lauch, Zwiebeln, Dörrobst, Feigen und Bananen verzichten.
  • Fertige Gewürzmischungen vermeiden. Stattdessen Meersalz, frische oder getrocknete Kräuter verwenden.
  • Rauchen und Alkohol schaden nicht nur dem Darm.

2. Mehr Bitterstoffe

Mit zunehmenden Alter benötigt die Verdauung mehr Bitterstoffe. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt zu dem die Bildung von Magensäure ab. Die Verwendung von Bitterstoffen regt die Magensäureproduktion an und stärkt die entgiftende Funktion der Leber. Je nach Belieben gibt es dazu Bitterstern, Kräuterbitter und Wermut.

3. Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln

Blähungen können auch durch Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln ausgelöst werden. Dazu ist es jedoch am einfachsten, ein Tagebuch zu führen, in dem die Mahlzeiten, auftretenden Beschwerden, sowie Farbe und Konsistenz des Stuhlgangs vermerkt sind. Sofern bestimmte Unverträglichkeiten ersichtlich sind, sollte durch Vermeiden dieser Nahrungsmittel geprüft werden, ob sich eine Besserung einstellt. Am bekanntesten sind Intoleranzen gegenüber Fruktose, Gluten, Laktose und Histamin.

4. Darmreinigung & Darmsanierung

Bei länger bestehenden Blähungen ist eine Darmreinigung und Darmsanierung ratsam. Sie sollte jedoch ausschließlich in fachkundiger Begleitung durchgeführt werden. Dazu werden Produkte wie Betonit, Psyllium,Probiotika, Präbiotika oder Flohsamen verabreicht.

5. Medikamente reduzieren

Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel können ebenfalls Beschwerden wie Blähungen auslösen, denn sie zerstören die natürliche Besiedelung des Darms durch bestimmte Bakterien. In diesen Fällen ist eine Darmsanierung nach Einnahme von Antibiotika empfehlenswert.

6. Amalgam in den Zähnen entfernen

Von Amalgam ist bekannt, dass es eine Vielzahl von schädigenden Einflüssen auf den Körper ausübt. Im Sinne der Darmgesundheit sollten die Füllungen entfernt werden. Doch Vorsicht! Die Entfernung des Amalgams darf nur schrittweise erfolgen und muss eine profunde Ausleitung der Schwermetalle, sowie eine Sanierung des Darms anschließen.

7. Stress & psychische Belastungen loswerden

Seelische Belastungen und Stress sind häufig im Verdauungssystem spürbar. Kurze Auszeiten wie Meditation, autogenes Training, progressive Muskelentspannung, bewusstes Atmen oder Spaziergänge sollten im Tagesablauf einen regelmäßigen Platz finden. Tägliche Bewegung im Freien bringt den gesamten Organismus in Schwung. Mitunter ist es nötig, eine schwierige Lebenssituation psychologisch zu begleiten.

8. Tee & Wärmflasche

Unterstützung bei Blähungen bietet die Natur durch Teesorten wie Anis, Fenchel und Kümmel. Als Sofortmaßnahme bei Blähungen kann auch eine Wärmflasche auf den Bauch gelegt werden.

9. Die Leber

Bei einer bekannten Leberschwäche sind Artischocke, Mariendistel, Schafgarbe oder Löwenzahn zur Stärkung möglich. Zusätzlich bietet sich ein Leberwickel an, bei dem zwischen 13 und 15 Uhr (Leberzeit!) ein feuchtwarmes Tuch auf den rechten Oberbauch aufgelegt und mit einem trockenen Tuch abgedeckt wird. Zuvor kann auch eine Salbe mit Schafgarbe aufgetragen werden. Die Lagerung des Körpers sollte dabei flach sein. Ein Leberwickel dauert etwa 30 Minuten. Es ist ratsam eine weitere Ruhephase anzuschließen.

10. Bauch selbst massieren

Ebenfalls hilfreich ist eine Selbstmassage des Bauches, die in unterschiedlichen Techniken mit den Händen oder einer weichen Bürste auf trockener Haut ausgeführt wird. Wer lieber ein Bauchmassageöl mit Lavendel probieren möchte, sollte sich davon überzeugen.

11. Schwangerschaft

Typische Schwangerschaftsbeschwerden können Blähungen sein. Im Grunde gelten auch hier die vorausgegangenen Empfehlungen und die Möglichkeit, dem Darm mit entblähenden Tees eine Linderung zu verschaffen. Mitunter ist auch eine tiefe Bauchatmung hilfreich.

12. Zuviel Luft um Bauch

Blähungen bei Säuglingen sind oft darauf zurückzuführen, dass das Baby beim Stillen oder Trinken zu viel Luft geschluckt hat. Dem Kind sollte deshalb erst eine kleine Menge Milch verabreicht werden. Eine kurze Pause vor dem großen Hunger verhindert, dass sich das Baby durch zu heftiges Trinken an der Brust oder Flasche verschluckt. Auch die Lochstärke des Saugers sollte dem entsprechenden Alter angepasst sein. Wenn trotzdem keine Besserung der Blähungen eintritt, kann der Bauch des Säuglings sanft im Uhrzeigersinn massiert oder ein Wärmfläschchen (darf für die empfindliche Babyhaut nicht zu heiß sein) verwendet werden. Das Kind wird dann an der Schulter angelehnt oder in "Fliegerstellung" getragen. Mitunter hilft ein Spaziergang und Kümmel- oder Fencheltee.


Letzte Änderung: 07.07.2020

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