Heilwasser - Quelle der Gesundheit

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Heilwasser ist ein mineralhaltiges Wasser aus natürlicher Quelle mit heilender Wirkung und gehört zu den ältesten Naturheilmitteln. Entspringend aus natürlichen, unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Heilquellen, ist Heilwasser viel mehr als nur ein Durstlöscher. Um sich Heilwasser nennen zu dürfen, bedarf es einer Arzneimittelzulassung, es ist jedoch frei verkäuflich. Mineralwasser hingegen unterliegt dem Lebensmittelgesetz. Um die Arzneimittelzulassung zu erhalten, muss die heilende oder lindernde Wirkung des Heilwassers nachgewiesen werden. Die Mineralstoffe kommen natürlich in den Wasserquellen vor, es darf nichts künstlich hinzugefügt werden - abgesehen von Kohlensäure.

Heilwasser - Quelle der Gesundheit
Bild: Heilwasser - Quelle der Gesundheit

Heilwasser: Gewinnung und Förderung

Heilwasser stammt aus unterirdischen Wasserquellen. Über Spalten gelangt Niederschlag durch mehrere Gesteinsschichten, oft mehrere hundert Meter tief. Durch diese wird es gereinigt und nimmt im Laufe zu unterirdischen Becken verschiedene Mineralien und Spurenelemente auf. Je nach Art und Menge der Gesteinsschichten, durch die das Wasser fließt, erschließt sich auch die Konzentration der enthaltenen Mineralien.

Stark mineralisches Gestein gibt beispielsweise Magnesium oder Calcium ab, ist das Gestein kalkreich, beinhaltet das Wasser Hydrogencarbonat.

Das angestaute Heilwasser wird meist mithilfe von Brunnen geschöpft, seltener findet das Wasser durch die Gesteinsschichten einen Weg an die Oberfläche und eine natürliche Wasserquelle entsteht.

Genug trinken

Anwendungsbereiche von Heilwasser

Heilwasser kann helfen, die folgenden Symptome vorzubeugen, zu lindern oder zu heilen.

  • Harnsteine
  • Harnwegsinfekte
  • Verstopfung
  • Reizmagen
  • Sodbrennen
  • Verdauungsstörungen
  • Calciummangel
  • Osteoporose

Hinzu kann basisches Heilwasser helfen, die Säure-Basen Balance des Körpers zu erhalten. Heilwasser kann natürlich auch in andere Behälter umgefüllt werden, für den Fall, dass eine Wanderung oder ansteht, oder in kleineren Mengen beispielsweise für Schule oder Kindergarten. Dafür sollte ein passendes Gefäß bereitstehen, bestenfalls aus Glas mit einem Schraubverschluss. Um eine Verwechslungsgefahr auszuschließen, insbesondere bei Kindern, bieten sich Flaschen mit dem eigenen Namen an, wie es zum Beispiel hier bei dem StartUp MyMePal zu finden ist.

Welche Arten von Heilwasser gibt es?

Jede Heilwasserquelle hat eine einmalige Zusammensetzung von Mineralien. Je nachdem, welche Menge an Mineralstoffen im Wasser enthalten ist, wird unterschieden zwischen Heilwasser reich an

  • Calcium - z.B. bei Osteoporose
  • Magnesium - bei Magnesiummangel
  • Hydrogencarbonat - bei Harnsteinen, Harnwegsinfekten, Sodbrennen, Reizmagen
  • Sulfat - bei Verdauungsproblemen, Harnwegsinfekten und erhöhtem Cholesterin
  • Natürlichem Kohlendioxid - Anregung der Verdauungsfunktion
  • Natrium - beim Sport für erhöhten Natriumbedarf
  • Kieselsäure - kräftigt Haare, Nägel, Knochen

Wasserquellen gelten als Heilwasser, wenn mindestens 1 Gramm an gelösten Mineralstoffen pro Liter enthalten ist. In Zahlen ergibt das folgende Mengen:

  • Magnesium über 100 mg/l
  • Calcium über 250 mg/l
  • Sulfat über 1.200 mg/l
  • Fluorid über 1 mg/l
  • Hydrogencarbonat über 1.300 mg/l
  • Kohlensäure über 1.000 - 2.000 mg/l

Wenn man Heilwasser für einen bestimmten Zweck sucht, kann man einfach auf das Etikett der Flasche schauen. Die medizinische Wirkung sowie die Zusammensetzung der Mineralien sind dort aufgeführt.

Heilwasser hat keine Nebenwirkungen und wirkt besonders sanft. Um die Gesundheit zu unterstützen, wird empfohlen 1 bis 2 Flaschen täglich über den Tag verteilt zu trinken. Man kann Heilwasser unterstützend zum täglichen Mineralwasser trinken oder den täglichen Wasserkonsum komplett mit Heilwasser austauschen. Es gibt nur einige wenige Arten, die nicht zum dauerhaften Konsum geeignet sind. Hierzu am besten immer das Etikett der Flasche beachten. Es wird angeraten, das Heilwasser morgens auf nüchternen Magen und überdies jeweils mit mindestens 20 Minuten Abstand zur nächsten Mahlzeit in Zimmertemperatur zu trinken. So können die Mineralstoffe am besten vom Körper aufgenommen werden. Man kann zur Linderung oder zur Vorbeugung kleiner Alltagsbeschwerden auch eine Trinkkur machen. Hier trinkt man über einen Zeitraum von 4 bis 6 Wochen täglich 1 bis 2 Flaschen Heilwasser.

Menschen mit eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion sollten nicht zu viel Flüssigkeit zu sich nehmen, daher sollte bei bestehenden Erkrankungen vorher ein Arzt konsultiert werden.

Heilbäder

Heilbäder

Bereits die alten Römer wussten um die heilenden Kräfte des Quellwassers Bescheid und errichteten hunderte von Bädern zum Wohlbefinden.

Populär in Deutschland wurde die Wassertherapie durch Sebastian Kneipp, Namensgeber der Kneipp-Medizin, ein römisch-katholischer Priester und Naturheilkundler. Nach eigenen Angaben heilte er sich selbst von einer Tuberkulose mittels Kaltbaden in der Donau, Wassertreten, Wickeln und Güssen. Später fing er an, auch andere Kranke zu behandeln und linderte Tuberkulose, Gicht und andere Leiden. Es dauerte eine Weile, bis seine umstrittenen Methoden sich herumsprachen, doch wurde Kneipps Wasserkur nach einer Zeit in ganz Europa bekannt. Nach tausenden von Patienten behandelte er letztlich sogar Papst Leo XIII.

Heute gibt es in Deutschland zahlreiche Mineral- und Thermal-Heilbäder. Ein Heilbad gilt als Kurort und darf sich nur als solches nennen, wenn dort eine natürliche, wissenschaftlich anerkannte Wasserquelle mit heilenden und lindernden Eigenschaften vorkommt. Diese Quelle muss zu Therapiezwecken in einer entsprechenden Einrichtung, eingesetzt werden. Zudem müssen medizinisch anerkannte Therapieformen mit entsprechendem ärztlichen Personal vorhanden sein.

Heilbäder können zusätzlich Linderung verschaffen z.B. bei

  • Psoriasis (Schuppenflechte)
  • Akne
  • Arthrose
  • Rheuma
  • Gicht
  • Osteoporose

Erreicht das Heilwasser eine Temperatur von ca. 36 Grad, spricht man von einer Therme.

In Deutschland gibt es einige Thermalbäder, die man akut bei Beschwerden oder als SPA Anwendung besuchen kann. Oft schwefelhaltig, entspannt das warme Heilwasser die Muskulatur, Hautgefäße werden erweitert, und besser durchblutet und die schmerzlindernde Wirkung tritt ein. Ein warmes Thermalbad wirkt sich positiv auf Körper, Seele und das gesamte Wohlbefinden aus. Durch den Auftrieb im Wasser begibt man sich in einen Schwebezustand, der zudem Gelenke, Wirbelsäule, Bänder und Muskulatur entlastet. In manchen Thermalbädern gibt es Unterwasser-Massagedüsen, die die Wirkung der Therapie zusätzlich verstärkt. Grundsätzlich sollte man eine kurze Badedauer von 15 bis 20 Minuten wählen, da ein Heilbad Wirkung auf den Körper hat und die zusätzliche Wärme eines Thermalbads ermüdend wirken kann.

Wer regelmäßig eine Therme aufsucht und seinen Körper kennt, kann die Badedauer allmählich steigern. Nach einem Heilbad sollte man sich nicht mehr abduschen, da die wertvollen Mineralien und Salze noch nachträglich ihre Wirkung fortsetzen können.

Heilwasser wirkt von innen und außen und kann helfen, eine Vielzahl von Beschwerden zu lindern oder zu heilen. Jeder, der sich und seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte den Gebrauch von Heilwasser in Erwägung ziehen. Hierbei handelt es sich um eine jahrtausendealte Therapiemöglichkeit, die man zu Recht wahren sollte.


Letzte Änderung: 22.03.2021

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