Das sind die Grundregeln von intuitivem Essen
Geht es um das eigene Wohlfühlgewicht, so erklären sich einige dazu bereit, ihre liebsten Lebensmittel aufzugeben. Der Diätmarkt lockt mit vielversprechenden Aussichten, doch müssen hierbei Abstriche gemacht werden: Kohlenhydrate werden häufig vom Teller verbannt und auch die Essenszeiten sind oftmals plötzlich eingeschränkt - Süßes und Naschen ist natürlich ein absolutes Tabuthema.
Intuitiv Essen bedeutet jedoch das absolute Gegenteil: Achtsam sowie gesund und zwar ganz ohne jegliche Verbote. Bei dieser Methode ist stets auf den eigenen Bauch zu hören. Im Folgenden die wichtigsten Fakten hierzu.
Was versteht man unter dem intuitiven Essen?
Beim intuitiven Essen geht es in erster Linie darum, die Achtsamkeit in Bezug auf den eigenen Körper zu schulen. Die Devise lautet, nicht gegen den Körper zu arbeiten und diesem zahlreiche Verbote zu erteilen - stattdessen wird der Wert auf die Verbesserung des eigenen Körperbewusstseins gelegt.
Gegessen wird ausschließlich dann, wenn der Hunger eintritt - und auch nur, bis man satt ist. Dies hört sich zwar einfach an, leider ist dies jedoch von vielen Erwachsenen im Laufe der Zeit verlernt worden. Im Gegensatz verlangt beispielsweise ein Baby lediglich nach Nahrung, wenn der Hunger eingetreten ist. Ist es satt, so wird auch der letzte Löffel strikt verweigert. Jenen Instinkt haben wir Erwachsene leider nicht mehr inne.
Weshalb erfolgt das Essen nicht mehr intuitiv?
Die Antwort: Das umfangreiche Angebot an Nahrung. Schließlich ist der Mensch oftmals von großen Nahrungsangeboten umringt, er muss nur noch zugreifen. Dies erfolgt in häufigen Fällen aber nicht aufgrund von Hunger - stattdessen verleiten beispielsweise Stress und die süße Versuchung ebenso.
Des Weiteren spielen alte Gedankens- und Verhaltensmuster eine große Rolle. "Der Teller wird leer gegessen" - ein oft wiederholter Satz, vor allem im Kindesalter, welcher sich bis heute noch eingebrannt hat. Doch ist mit dem intuitiven Essen Schluss damit.
Intuitiv Essen - wie ist dieses zu erlernen?
Bei null zu starten ist bereits ein guter Anfang. Ausschlaggebend soll, lediglich das Körpergefühl und die eigene Intuition sein. Die folgenden Tipps können hierbei helfen:
1) Lernen von Achtsamkeit im Bezug auf den eigenen Körper
Meditation, Yoga oder auch Atemübungen: Ein schöner Weg, um die gesendeten Signale des Körpers zukünftig sensibler deuten zu können.
2) Kennen und Befolgen des Hungergefühls
Dies kann anfangs eine echte Herausforderung darstellen. Dennoch ist nur dann zu essen, wenn tatsächlich Hunger da ist. Folgendes ist lohnenswert: Tritt ein Hungergefühl ein, so trinkt man erst einmal etwas Wasser - schließlich kann das vermeintliche Hungergefühl stattdessen auch Durst sein.
Besteht das Hungergefühl nach zehn Minuten jedoch weiterhin, kann immer noch zur Nahrung gegriffen werden.
3) Wahrnehmung des Sättigungsgefühls
Der Körper benötigt zur Aussendung jenes Signals etwas Zeit. Entsprechend können während der Mahlzeit mehrere kleine Pausen eingelegt werden, um auf das eigene Sättigungsgefühl reagieren zu können. Der Bauch fühlt sich hierbei angenehm gefüllt an, spannt aber nicht.
4) Genuss des Essens
Statt die Mahlzeit rasch zu verschlingen, sollte diese besser bewusst genossen werden. Die Aufmerksamkeit ist einzig und allein dem Essen zu widmen, ohne jegliche Kompromisse. Entsprechend sollte auch keine Ablenkung durch Handy oder Fernsehen erfolgen.
5) Verzicht auf Fertigprodukte
Kein Verbot - diese Regel gilt vorerst für den guten Anfang. Verzehren von Fertigprodukten im Übermaß kann zur Veränderung des Geschmackssinns führen.
6) Stopp der Verbote
Jegliche Verbote sind beim intuitiven Essen absolut tabu. Schließlich sorgen Verbote auch für einen gesteigerten Reiz. Ohne Verbot wird auch der beliebte Schokoriegel nach gewisser Zeit langweilig.
7) Bewegung als Belohnung
Essen wird häufig äußerst gerne als Belohnung genutzt, ebenso sollen mit dem Essen manche Gefühle bewältigt werden. Doch liegt der Zweck des Essens darin, den Körper zu nähren. Stattdessen kann der Körper beispielsweise auch mit einem schönen Spaziergang durch die Natur belohnt werden.
8) Verfassen eines Ernährungstagebuchs
Ein Ernährungstagebuch kann bei der Reflektion behilflich sein. So könnten hier die folgenden Fragen beantwortet werden: Hat die Mahlzeit Energie eingebracht? Welches Gefühl löste die Mahlzeit im Anschluss aus? Führte die Mahlzeit zur Sättigung?
Es kann also auch herausgefunden werden, ob es zum Frühstück ein belegtes Brötchen oder doch besser Haferflocken mit Joghurt sein dürfen.