Ergotherapie - Beschäftigungstherapie & Arbeitstherapie nach Hermann Simon
Die Ergotherapie (von altgriechisch ἔργον érgon, deutsch ‚Werk‘, ‚Arbeit‘, und von „Therapie“ von θεραπεία therapeía, deutsch ‚Dienst‘, ‚Behandlung‘) ist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung konkreter Betätigungen und deren Auswirkungen auf den Menschen und dessen Umwelt befasst. Beeinträchtigungen werden durch den gezielten Einsatz von individuell sinnvollen Tätigkeiten behandelt. Dabei nehmen die persönliche und soziokulturelle Bedeutung der Tätigkeit, deren Auswirkung auf die Gesundheit und deren Wechselwirkungen mit der Umwelt einen hohen Stellenwert ein.
Was ist eine Ergotherapie?
Die Ergotherapie gehört zu den ärztlich zu verordnenden Heilmitteln.
Die Ergotherapie beruht auf medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlage und wird bei Menschen jeden Alters mit motorisch-funktionellen, sensomotorisch-perzeptiven, neuropsychologischen und / oder psychosozialen Störungen eingesetzt.
Ziele der Ergotherapie
Ziel der Ergotherapie ist immer eine größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit des Patienten.
Grundannahmen von Ergotherapeuten
- Jeder Mensch ist von Natur aus ein handelndes Wesen.
- Aktivität und Partizipation haben einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit eines jeden Menschen.
- Jedem Menschen können Störungen und Einschränkungen in seinem Handeln widerfahren.
- Das Handeln kann als Ausgangspunkt für Veränderung genutzt werden.
- Die Umgebung kann als Ausgangspunkt für Veränderung genutzt werden.
Werte der Ergotherapeuten
- Jeder Mensch hat das Recht auf Teilnahme an persönlich bedeutungsvollen Aktivitäten.
- Körperliche oder geistige Einschränkungen vermindern nicht den Wert des Individuums.
- Einschränkungen sind nicht zwingend ein Hindernis für eine gute Lebensqualität.
- Jedes Individuum hat das Recht, sein eigenes Leben zu bestimmen.
Die Ergotherapie verfolgt das Ziel, den Menschen und Patienten dabei zu helfen, eine durch Krankheit, Verletzung, Behinderung oder abweichende Entwicklung verloren gegangene oder noch nicht vorhandene Handlungsfähigkeit im Alltagsleben wieder zu erreichen oder herzustellen. Die Methode der Ergotherapie besteht in dem spezifischen Einsatz ausgewählter Aktivitäten, um Auswirkungen von Krankheit, Behinderung oder Entwicklungsverzögerung zu analysieren und zu behandeln.
Typische Betätigungen
- Malen
- basteln
- Musizieren
- Werken
- Handarbeit, wie stricken, nähen, etc.
Die Ergotherapie ist aufgeteilt in verschiedene Fachbereiche
- Pädiatrie (Kinderheilkunde)
- Neurologie (Erwachsenenbereich und Kinder)
- Chirurgie, Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie
- Geriatrie (Altersheilkunde)
- Psychiatrie