Selbstverletzung & die Behandlung von Selbstverletzungen
Die Selbstverletzung, also das selbst verletzende Verhalten (SVV), ist oft ein Hilferuf, hinter dem sich traumatische Erfahrungen wie sexueller Missbrauch, körperliche und seelische Gewalt und - durch inneren Rückzug - große Einsamkeit verbergen können.
Was ist Selbstverletzung?
Unter Selbstverletzung, dem Verhalten von Selbstverletzungen (SVV) versteht man, dass sich jemand durch offene oder heimliche Verletzung selbst Schaden zufügt. Es gibt 2 verschiedene Weisen, sich selbst zu verletzen, bzw. dem Körper Schaden zuzufügen.:
- die direkten selbstschädigenden Verhaltensweise: sich kratzen, schneiden, ritzen, etc.
- die indirekten in Form von Verletzungen: ungesundes Ess- oder Trinkverhalten, Rauchen, Essstörungen oder andere Suchterkrankungen.
Diese beiden Verhaltensweisen treten stets im Zusammenhang mit mehr oder weniger schwer wiegenden psychischen Problemen auf (zum Beispiel Borderline), die sich auch auf andere Bereiche des Verhaltens und Erlebens erstrecken.
Selbstverletzung als Hilfeschrei
Was für Außenstehende (wie zum Beispiel die Eltern eines sich selbstverletzendes Kind oder Teenagers) meist völlig unverständlich erscheint, hat es doch für die Betroffenen eine wichtige Bedeutung: Beispielsweise dient es als Ventil bei starken inneren Spannungszuständen, hilft ihnen, aus Phasen völliger Verzweiflung und ohnmächtiger Hoffnungslosigkeit aufgrund der starken Reizwirkung auf Dauer wieder herauszukommen (antidepressive Wirkung). Alptraumhafte Abläufe können dadurch verlässlicher unterbrochen werden als durch hochwirksame Medikamente.