Schlafstörungen oder schlechter Schlaf? Abgrenzung zu schlechtem Schlaf

Aus der Kategorie ein Expertenbeitrag Schlafen, Ruhen

Schlafen, für den Körper Regeneration und Erholung und daher besonders wichtig für ein gesundes Leben. Als erwachsener blickt man heute gerne an die Zeiten im Kindesalter zurück. Es ging früh zu Bett und meist wurde nachmittags auch noch ein kurzes Schläfchen gehalten. Für viele ist Schlaf in gesundem und ausreichendem Maß kaum vorstellbar.

Schlafstörungen oder schlechter Schlaf? Abgrenzung zu schlechtem Schlaf
Bild: Schlafstörungen oder schlechter Schlaf? Abgrenzung zu schlechtem Schlaf

Gerade der Berufsalltag lässt oft nicht viel Zeit für Schlaf. Und zugenommen, jeder kennt es, nachts einmal wach zu liegen und einfach nicht zur Ruhe zu kommen. Insbesondere an heißen Sommernächten ist an Schlaf kaum zu denken. Doch ab wann ist die unruhige Nacht ein schlechter Schlaf oder sogar schon eine ernste Schlafstörung?

Denn Fakt ist, die meisten haben nicht nur Probleme in den Sommermonaten durchzuschlafen. Auch bei angenehmen Temperaturen fällt es vielen Menschen schwer, eine Erholsame Nacht und ausreichend Schlaf zu finden. Dabei ist Schlaf besonders wichtig für unseren Körper. Aktuelle Studien beweisen, etwa ein Drittel schlafen mehr als drei Mal pro Woche schlecht. Interessant zudem, Frauen schlafen hierbei doppelt so oft schlechter als die Männer.

Schlafstörung oder nur mal schlecht geschlafen - Was ist der Unterschied?

Einfach mal nicht gut geschlafen und oft wach gewesen, kennt jeder und es kommt im Leben auch immer wieder mal vor. Doch wenn dies mehrmals in der Woche geschieht und Probleme immer beim Einschlafen bestehen, sollte der Sache schon medizinisch auf den Grund gegangen werden. Denn eine echte Schlafstörung sollte auf jeden Fall ernst genommen werden. Doch wie erkenne ich nun, ob es nur eine schlechte Nacht oder eine echte Schlafstörung ist. Hierzu ein Blick auf die Symptome einer richtigen Schlafstörung, welche fachmännisch "Insomnie" genannt wird.

Symptome einer Insomnie sind:

  • Schwierigkeiten einzuschlafen
  • Durchschlafen ist nicht möglich
  • Nur Kurze Schlafphase, morgens sehr früh wach

Zudem ist der Schlaf bei einer Insomnie nicht erholsam. Bedeutet, Betroffene sind am nächsten Morgen wie gerädert. Und das nicht nur einmal, sondern mehrmals die Woche. Von einer Insomnie spricht der Mediziner auch, wenn diese Schlafprobleme mindestens dreimal in der Woche auftreten. Dabei beschränken sich die Probleme nicht nur auf die Nacht. Betroffene einer Insomnie leiden auch am Tag an der Schlafstörung. Denn durch die schlechte Nacht, schleppt sich die Müdigkeit über den Tag bis hin zur Nächsten Nacht. Was zu Einschränkungen und Problemen im Privat- und Berufsalltag führt. Auch die Konzentration leidet. Zudem treten vermehrt starke Stimmungsschwankungen auf. Doch nicht immer bleibt eine Insomnie für immer. Daher unterscheiden die Mediziner und Ärzte bei Schlafstörungen in Kurzzeitinsomnie und Langzeitinsomnie. Hier liegt auch die Hauptunterscheidung zwischen einer Ernsten Insomnie und einer nur schlechten Nacht mit wenig Schlaf. Erst wenn die Beschwerden und Störungen des Schlafes länger andauern, handelt es sich auch um eine Insomnie. Vergehen die Schlafstörungen innerhalb von ungefähr drei Monaten wieder, handelt es sich um eine Kurzzeitinsomnie. Chronisch wird die Insomnie, wenn die Probleme länger als drei Monate andauern und dabei über die Jahre immer wieder zurückkehren und auftreten.

Wie wird eine Insomnie ärztlich festgestellt?

Bei dem Verdacht auf eine Insomnie sollte zunächst der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden. Durch gezielte Gespräche versucht der Mediziner oder die Medizinerin herauszufinden, wie sich die Schlafprobleme äußern und ob es sich um eine Insomnie handelt. Die Fragen drehen sich hierbei speziell um die Themen:

  • Schlafverhalten
  • Schlafsituation
  • Schlafstörende Verhaltensweisen

Besonders das Schlafverhalten kann bereits erste Abhilfe verschaffen, wenn die Schlafqualität leidet. Beim Schlafverhalten geht es vor allem um Dinge wie, wann wird zu Bett gegangen oder wie lange dauert es, bis man eingeschlafen ist.

Auch die Schlafsituation wird betrachtet. Bedeutet: Wo und wie schläft man eigentlich. Allein oder mit Partner, und oder Kindern in einem Zimmer. Wie ist die Beleuchtung oder auch die Geräuschkulisse.
Schlafstörende Verhaltensweisen beziehen sich auf Essgewohnheiten und die Uhrzeit der letzten Mahlzeit. Aber auch der Gebrauch von Genussmitteln wie Alkohol, Koffein oder Drogen und Nikotin beeinflussen unseren Schlaf negativ. Sollte der Verdacht bestehen, dass die Schlafstörungen körperliche Ursachen haben, folgt zu den Befragungen auch eine körperliche Untersuchung durch einen Schlafmediziner oder eine Untersuchung in einem Schlaflabor.

Das Schlaftagebuch - den Schlafproblemen auf der Spur

Um den Schlafproblemen zudem genauer auf den Grund zu gehen, empfehlen Fachleute und Mediziner zudem, ein Schlaftagebuch zu führen. Hier lässt sich das Schlafverhalten über einen längeren Zeitraum dokumentieren. Mit diesem Schlaftagebuch lässt sich meist selbst schon erkennen, wie ausgeprägt die Schlafstörungen sind und ob es sich möglicherweise bereits um eine Insomnie handelt. Mithilfe eines Arztes oder einer Ärztin lassen sich anhand des Tagebuches bereits Ansatzpunkte für eine Behandlung erkennen.

Wie wird eine Insomnie behandelt?

Die Behandlung bei einer Insomnie zielt eindeutig auf die Verbesserung von Schlafdauer und Schlafqualität. Denn dadurch verbessert sich für die Patienten auch ganz entscheidet die Tagesbefindlichkeit, was deutlich die Lebensqualität steigert und der Gesundheit guttut.

Behandelt wird eine Insomnie weniger mit Medikamenten sondern in erster Linie mit Verhaltenstherapien. Denn Hauptursache bei Schlafstörungen sind meist psychische Faktoren und Probleme. Medikamente mit schlaffördernder Wirkung würden hier nur die Beschwerden, nicht aber die Ursachen lindern oder abschwächen. Zudem besteht bei der Einnahme von Schlaffördernden Medikamenten über längere Zeit die Gefahr der Abhängigkeit.

Ziel einer Verhaltenstherapie bei einer Insomnie ist es, unsere alte Schlafgewohnheit zurückzugewinnen. Im Grunde also, den Schlaf zu korrigieren. Solche Therapien können in einer Praxis, aber auch stationär in einem Klinikaufenthalt durchgeführt werden. Wer also öfter und länger schlecht schläft, sollte unbedingt ärztlichen Rat einholen. Denn Dauerhaft schlechter und wenig Schlaf macht erwiesenermaßen krank.

Leben mit Insomnie

Wer an Schlafstörungen jeglicher Art leidet, ist zunächst allein mit dem Problem. Rund ein Drittel leiden an ähnlichen Problemen. Beruhigend sei jedoch gesagt, dass nicht alle Schlafstörungen auch eine medizinische Behandlung benötigen. Das Führen eines Schlaftagebuches und vor allem das reden über die Schlafstörung helfen aktiv, der Ursache auf den Grund zu gehen. Denn nur wer weiß, dass er schlecht schläft, kann an einer Lösung arbeiten. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann Betroffenen helfen, wieder zu besserem und mehr Schlaf zu kommen. Auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin machen sich positiv auf den Schlaf und die Schlafqualität bemerkbar. Auch mehr Bewegung am Tag, Sport und eine ruhige Schlafumgebung helfen, Schlafstörungen zu beseitigen.

Alternativ bieten auch Massagen und Akkupunktur Abhilfe bei Schlafproblemen. Denn auch Verspannungen können unseren Schlaf negativ beeinflussen. Einige Betroffene haben auch mit Entspannungsübungen und Yoga wieder zu erholsamen Nächten und entspannten Tagen zurückgefunden. Wichtig bei schlechtem Schlaf ist es, die Nächte im Auge zu behalten. So wird aus schlechtem Schlaf keine echte Schlafstörung.


Letzte Änderung: 29.09.2022

Kommentare

Es liegen uns leider noch keine Bewertungen oder Erfahrungen vor. Machen Sie den Anfang! Sie bleiben dabei anonym. Teilen Sie Ihre Erfahrungen und helfen anderen Patienten und Klienten. Vielen Dank!

Neue Artikel aus der Kategorie Schlafen, Ruhen

Wir verwenden Cookies, um Anzeigen und Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Google für Analysen weiter. Wir geben Informationen zu Ihrer Verwendung dieser Website an Partner für Werbung weiter. Diese führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. Details >

Verstanden