Sophrologie - Therapie mit dem eigenen Körper
Im täglichen Leben fährt der Mensch oft mit dem Autopiloten durch die Weltgeschichte. In einigen Situationen möchten Sie bestimmt die Kontrolle zurückerlangen. Durch die Sophrologie besteht die Möglichkeit, das Steuer wieder selbst zu lenken und sich besser zu fühlen.
Sophrologie - Definition
Sophrologie ist eine Entspannungstechnik, einsetzbar zur Linderung der körperlichen oder geistigen Beschwerden. Das Ziel der Behandlung: Durch eine bewusste Atmung und Achtsamkeit erhält der Körper eine fühlbare Entspannung, eine Versöhnung von Geist und Körper. Viele Menschen nutzen diese Entspannungstechnik, wenn Stress Spannungen im menschlichen Organismus verursacht.
Sophrologie - Ursprung
Der Name stammt aus dem Griechischen.
- "Sos" bedeutet Gleichgewicht / Harmonie,
- "phren" Seele / Sinn und
- "logos" Lehre.
Alfonso Caycedo, ein Neuropsychiater, stammt aus Kolumbien und ist der Gründer der Entspannungstechnik. Caycedo verstarb im Jahre 2017. In der Zeit 1960 arbeitete Alfonso als Professor für Psychiatrie an der Universität in Barcelona. Er sah seine Vorgehensweise als Methode, die das sophrologische Bewusstsein fördert. Als Grundlage dient ein Zustand zwischen Wachsein und Schlaf. Caycedo wollte Erkenntnisse aus der indischen Heilkunde (Ayurveda) mit Beobachtungen aus der altchinesischen Medizin mischen. Eine Krankheit ist ein Ungleichgewicht von Geist, Seele und Körper. Diese Therapie behandelt alle drei Ebenen zur gleichen Zeit.
Sophrologie ist ein Mix aus:
- östlichen Heil- und Entspannungsmethoden (Yoga oder Ayurveda),
- sowie Techniken aus dem Westen (autogenes Training).
Der Therapeut versucht Gedankengänge, beim Patienten, zu wecken, die mit Krankheiten oder Problemen verbunden sind, oftmals negative Gedanken. Während der Therapie ersetzen positive Ansichten die Negativen. Die Behandlung kann zur Vorbeugung dienen, sowie als wirksame Behandlung. Denn der Ansatz bietet nicht nur eine Heilung an, sondern soll den Patienten befähigen sich besser kennenzulernen und ein Leben in Harmonie zuführen.
Zwanzig Jahre nach der Entdeckung existieren zwei Richtungen, die Sophrologie Caycédienne und die Sophrologie Bio-Dynamique. Die letztere Richtung stammt von dem Pariser Zahnarzt Jean-Pierre Hubert. Der große Unterschied besteht in der Hypnose, die Hubert gerne benutzte. Große Beliebtheit beider Ansätze findet sich in Frankreich und der Französisch sprechenden Schweiz. Diese Länder publizieren viele wissenschaftliche Studien darüber. Doch nach der evidenzbasierten Medizin existiert kein Wirksamkeitsnachweis, wie bei vielen nicht schulmedizinischen Methoden.
Wie funktioniert Sophrologie?
Viele Interessierte kennen die Sophrologie als neue Trendmethode gegen Stress. Was steckt wirklich hinter der Behandlung?
Ruhiges Atmen und eine Entkrampfung der Muskeln führt die gezielte Entspannung bei. Die Sitzung beginnt mit energiegeladenen Entspannungsübungen. Dabei können bestimmte Körperhaltungen, Selbstmassage oder einfache Bewegungen helfen. Dieser entspannte Zustand nennt sich "Etat sophro-liminal" oder "Etat sophronique". Die Theorie geht von drei Bewusstseinsebenen aus:
- Eine Schlafebene
- Eine Wachebene
- Sophroliminalen-Ebene: Ein Zustand, der zwischen den anderen beiden Ebenen liegt, ausgelöst durch die Tiefenentspannung.
Die Methode wird als Sophrologie Gruppentherapie angeboten oder kann als Einzelsitzungen gebucht werden. Je nach Situation erfolgt die Behandlung im Stehen, Liegen oder Sitzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie mit offenen oder geschlossenen Augen teilnehmen.
Mithilfe des Sophrologen, versucht der Patient körpereigene Heilkräfte zu mobilisieren.
Wie ist eine Mobilisierung der Sebstheilungskräfte möglich?
Die Symptome einer Krankheit müssen in Verbindung zur Lebensweise stehen. Das ist möglich, weil die volle Aufmerksamkeit auf dem Schmerzpunkt liegt und auf hoch keimende Erinnerungen. Dadurch unterbricht der Kranke die automatischen Reaktionen im Körper auf eine bestimmte Situation, welche die Krankheitssymptome auslösen. Danach fokussiert sich der Patient auf die Zukunft.
Wie können die negativen Reaktionen gestoppt werden, die die Ursache der Krankheit darstellen?
Aufgrund der Tiefenentspannung können die Vorstellungen tief ins Gehirn eindringen und werden in Gedanken durchlebt.
Ein Beispiel:
Der Leidende entscheidet sich für die Sophrologie, um bestimmte Ängste zu bewältigen. Nach der Entspannungsphase achtet der Patient auf Erinnerungen. Im Unterbewusstsein sind Gefühle mit Worte oder Bilder verknüpft. Tauchen diese in der Wahrnehmung des Patienten auf, ist der erste Schritt erledigt. Während der weiteren Behandlung werden neue Reaktionen mit den gleichen Gefühlen versucht zu verknüpfen. Die Aufgabe ist die negative alte Handlung mit einer neuen Positiven zu ersetzen. Dieser Vorgang dauert unter Umstände einige Sitzungen. Alte Muster zu durchbrechen und durch Neue zu ersetzen, ist für den Körper schwierig. Die Verbindungen im Gehirn müssen durchtrennt werden und durch neue Vereinigungen ausgetauscht. Der Vorteil: Nach ungefähr zehn Sitzungen (eine dauert in etwa eine Stunde) sind die Entspannungstechniken verinnerlicht. Der Patient kann diese Übungen nun selbst überall und zu jeder Zeit anwenden. Das Leben ändert sich häufig, neue Stressfaktoren tauchen auf. Aber diese negativen Symptome haben dann keine Gewalt mehr über Sie.
Sophrologie funktioniert auch vorbeugend, in Hinblick auf eine Geburt oder große Prüfung. Diese Vorwegnahme nennt sich "Sophro-Anticipation Positive" oder "Sophro-Acceptation Progressive". Im Regelfall benötigt der Therapeut für eine Behandlung mindestens zwei Sitzungen.
Sophrologie - verschiedene Anwendungsbereiche
Hauptsächlich werden mit der Sophrologie Stressbeschwerden behandelt. Jedoch können auch psychische Erkrankungen angegangen werden, wie:
- Hautkrankheiten
- Magenbeschwerden
- Kopfschmerzen
- Allergien
- Depressionen
- Angstzustände
- Schlaflosigkeit
- Essstörungen
Sophrologie vorbeugend wirksam einsetzen bei
- Geburtsvorbereitungen
- Prüfungsvorbereitungen
- Verbesserung der Kreativität
- Stärkung des Gedächtnisses
- Verbesserung der Vorstellungskraft
- Erhöhung des Selbstvertrauens
- Verbesserung des emotionalen Gleichgewichts
Die Therapie wird gerne von Menschen gewählt, die ihre Vergangenheit bewältigen möchten. Ebenfalls ermöglicht die Sophrologie, sich selbst besser kennenzulernen. Alle Behandlungsmethoden bieten Vor- und Nachteile, ganz wie das menschliche Leben.
Nebenwirkungen von Sophrologie
Der menschliche Organismus schalltet im entspannten Zustand einige Kontrollmechanismen aus. Der Sophrologe macht sich dies zunutze, um die positive Programmierung einzuleiten. Vorteil ist, dass er nicht gegen natürliche Widerstände ankämpft. Aufgrund natürlich wegfallenden Blockaden liegt das Patientenwohl komplett in der Hand des Therapeuten. Darum ist eine gute Auswahl eines Sophrologen wichtig.
Wie bei jeder psychischen Therapie können Erinnerungen oder Gedanken auftauchen, die der Patient im "wirklichen" Leben verdrängt. Die Sophrologie fördert ein bewusstes Wahrnehmen belastender Episoden auf dem Lebensweg. Deswegen ist es wichtig, dass die Ausbildung eines Therapeuten auch gute psychologische Kenntnisse einschließt. Manchmal kann es passieren, dass zusätzliche Hilfe von Psychiatern oder Psychotherapeuten zurate gezogen werden muss.
Wer kann auf Sophrologie zurückgreifen?
Die Behandlung setzt keine Grenzen, jede Altersklasse profitiert von der sanften Medizin. Für junge Menschen ist die Entspannungstechnik ein gutes Training, um Gefühle zu beherrschen oder Ängste zu bewältigen.
- Erwachsene oder ältere Personen verringern Schlafstörungen, umschiffen Stress und erhöhen ihr Gedächtnisleistung.
- Sportler können ihre Leistungen verbessern.
- Schwangere Frauen erhalten die Möglichkeit, sich auf die Mutterschaft vorzubereiten.
Mehr Lebensqualität
Sophrologie unterstützt den Heilungsprozess der Betroffenen und macht transparent, wo die eigentliche Problematik zu finden ist. Der Patient lernt anhand unterschiedlichen Techniken und auch durch zum Beispiel Einsatz von Hypnose, seine emotionalen Schwächen zu erkennen. Durch Sophrologie wird er in die Lage versetzt, sich vor schädlichen Einflüssen ganz bewusst zu schützen.
Viele Symptome von Menschen mit einer psychosomatischen Erkrankung lassen sich auf eine emotionale Überforderung zurückführen. Mit der Sophrologie können Heilpraktiker neue Methoden der Heilung einsetzen. Wenn der Patient mitarbeitet und bereit ist, seinen derzeitigen Lebensstil zu korrigieren können Sie ihm zu neuer Lebensqualität verhelfen. Es sind die Zeichen unserer Zeit, die vielen Menschen zu schaffen machen.
Sophrologie als Prophylaxe
Dem Einklang von Seele und Geist kommt mehr Bedeutung als heute bei den meisten Behandlungen berücksichtigt wird. Viele Erkrankungen, die sich medizinisch nicht eindeutig erklären lassen, entstehen durch ein Ungleichgewicht von Seele und Geist. Das ist den Patienten häufig gar nicht bewusst und so sind sie auch nicht in der Lage, diesen Zustand aus eigener Kraft wieder zu revidieren, was einen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden hat, der unter Umständen ernsthafte Folge haben kann. Mit der neuen Methode der Sophrologie werden alte Wissenschaften aus Asien und innovative Erkenntnisse aus der westlichen Welt zu einer Behandlung integriert, die exakt auf die Bedürfnisse der Patienten abzielt und Körper und Geist wieder in einen harmonischen Einklang bringt. Die bisherigen Erfolge sind vielversprechend und können anhand der Erfahrungen unbedingt empfohlen werden.
Sophrologie - welche Probleme können erfolgreich behandelt werden?
Typische Erkrankungen des vegetativen Nervensystems wie Kurzatmigkeit, Herz Probleme, Magen- und Darmbeschwerden, Schwindel, Reizbarkeit, Verlust der Libido, Depressionen, Störungen des Essverhaltens und viele andere Erkrankungen mehr können jetzt gezielt behandelt und behoben werden. Als Heilpraktiker, der alle diese Symptome aus der Praxis kennt, wissen Sie, dass es bislang schwierig war, diese Erkrankungen in den Griff zu bekommen. Die Stabilisierung der Emotionen jedes einzelnen Patienten und eine Optimierung von quälenden Angstzuständen, ein Mangel an Konzentration und dergleichen konnten bereits mit empirischen Auswertungen belegt werden.
Die Akzeptanz ist vielversprechend!
In vielen Seminaren und Publikationen zum Thema Sophrologie werden die neuen Methoden nicht nur detailliert vorgestellt, sondern das Rüstzeug für diese Art der Behandlung zur Verfügung gestellt. Die Fachwelt ist sich sicher, dass Patienten von den neuen Informationen und Erkenntnissen profitieren werden. Diese innovative Methode scheint als schnell wirksames Mittel gegen viele psychosomatische Erkrankungen akzeptiert zu werden. Eine Hoffnung, die Insider und Patienten gleichermaßen teilen.
Kostenübernahme möglich?
Alternative Heilmethoden werden von den meisten Krankenkassen nicht übernommen. Natürlich existieren Ausnahmen, untersuchen Sie die im Voraus. In der Schweiz stehen einige Krankenkassen der Übernahme durchaus positiv gegenüber. Eine Zusatzversicherung kann eine Kostenbeteiligung sichern. Schauen Sie sich jedoch den gesamten Leistungsumfang der jeweiligen Versicherung an. Nicht alle angebotene Leistungen nutzen jedem Patienten.