Ayurveda und die Marma Punkte des Körpers

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Es war angeblich Brahma persönlich - neben Shiva und Vishnu einer der drei Hauptgötter des Hinduismus - der das Ayurveda dem Arzt der Götter Dhanvantari überreichte. Historisch gesichert ist hingegen, dass die uralte Heilkunst bereits vor über 5000 Jahren mündlich überliefert und im vorchristlichen Jahrtausend schriftlich erfasst wurde. 

Trotz seines mythologischen Ursprungs belegen die Forschungen zudem einen sehr hohen Stand in der Medizin, der von den Ärzten in ihren Aufzeichnungen festgehalten wurde. Ayurveda spielt dabei eine wichtige Rolle bei der Heilung, aber auch bei der Vorbeugung von Krankheiten und bündelt eine größere Anzahl von Regeln und Ratschlägen für ein langes Leben und physische wie psychische Gesundheit.

Die Massage - eine alte Volkskunst mit großen Auswirkungen

Die Massage spielt eine zentrale Rolle im Ayurveda, auch wenn sie ironischerweise eher selten von Ärzten und in Kliniken angewendet wurde. Der Grund ist jedoch lediglich die enorme Verbreitung und das Wissen um die Anwendung in der indischen Gesellschaft - nahezu jeder Einwohner hatte entsprechende Kenntnisse und eine Behandlung in speziellen Zentren war deshalb nur bei speziellen Krankheiten und ungewöhnlichen Beschwerden notwendig. Im Laufe der Zeit haben sich aus der Vielzahl der Stile unterschiedliche Richtungen herausgebildet. Populär sind insbesondere die Abhyanga mit duftenden Ölen, die Ubtan, die die innere und äußere Schönheit fördern soll und die Marma-Massage.

Die Marma-Punkte und ihre Bedeutung

Massagen funktionieren in der Lehre des Ayurveda auf zwei unterschiedlichen Ebenen. Sie dienen einerseits dazu, mit der Nahrung und durch die Luft aufgenommen Giftstoffe zu zersetzen und aus dem Körper zu befördern. Sie sollen aber auch über das Massieren spezieller Punkte - ähnlich wie in der Akupunktur - Energieströme freisetzen und kanalisieren und die Organe zu in ihrer Funktion unterstützen oder dieselbe anregen. Verbindung mit weiteren traditionellen Methoden wie Heilkräutern, aber auch duftenden Ölen und speziellen Techniken trägt sie in der ayurvedischen Lehre dazu bei, ein intaktes Gleichgewicht herzustellen und die positiven Faktoren zu bündeln. Der menschliche Körper besitzt insgesamt 108 Marma-Punkte, von denen sich alleine 25 im Kopfbereich oberhalb des Halses befinden. Weitere 45 sitzen in dem Bereich zwischen dem Hals und dem Bauchnabel, neun unterhalb dieses Bereiches und 14 an den Armen sowie 15 an den Beinen. Während der Massage wird auf diese Punkte gezielt Druck ausgeübt, wobei die Kunst nicht nur im Auffinden der Punkte, sondern auch in einer steigenden und wieder abnehmenden Kraftausübung besteht. Auch die Richtung spielt eine bedeutende Rolle - der Druck muss immer zur Körpermitte als dem Zentrum der Lebensenergie erfolgen.

Meditation für eine geistige Klarheit und Reinheit

Ayurveda vertritt eine ganzheitliche Auffassung und berücksichtigt neben dem Körper auch die geistige Gesundheit. Ein wichtiger Bestandteil für die Schaffung eines inneren Gleichgewichts ist dabei die Meditation. Soll die Massage unter anderem die Giftstoffe aus dem Körper entfernen, reinigt die Meditation das Bewusstsein und schützt vor Verunreinigungen durch negative Gefühle. Anders als in vielen Religionen dient die Ayurveda Meditation nicht nur der spirituellen Befreiung, sondern es werden ihr auch ganz konkrete Auswirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben und diese kann durch das Meditieren positiv beeinflusst werden.


Letzte Änderung: 15.05.2020

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